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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

21. - 24.10.2009, Berlin

Die Strukturierung der stationären Handrehabilitation und ihre Dokumentation als Instrumente zur Steuerung und Verbesserung der Wirksamkeit des Heilverfahrens

Meeting Abstract

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  • S. Jobmann - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main, Hand- und Plastische Chirurgie, Frankfurt am Main, Germany
  • R. Winkel - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main, Hand- und Plastische Chirurgie, Frankfurt am Main, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 21.-24.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocPO13-659

doi: 10.3205/09dkou633, urn:nbn:de:0183-09dkou6333

Published: October 15, 2009

© 2009 Jobmann et al.
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Fragestellung: Eignet sich unser seit dem 01.01.2008 angewandtes Konzept einer strukturierten Rehabilitation der Hand zur Steuerung und Verkürzung von Heilverfahren sowie zur Bewertung einzelner Behandlungsarten einer multimodalen Therapie?

Methodik: In der Zeit vom 01.01. bis 31.12.2008 wurden insgesamt 87 Patienten strukturiert stationär rehabilitiert. Befundkontrollen und Entscheidungen über die Weiterbehandlung erfolgten bei Aufnahme und Entlassung sowie am dritten und fünften Tag der stationären Behandlung und dann in wöchentlichen Abständen. Die Befunde wurden auf standardisierten Bögen notiert. Alle Patienten füllten bei Aufnahme und bei Entlassung den DASH-Fragebogen und einen speziellen Fragebogen zum neuropathischen Schmerz aus. Die Befunde wurden außerdem bei Aufnahme und Entlassung fotographisch dokumentiert. Jeder Patient erhielt einen individuellen Behandlungsplan für den stationären Verlauf und bei Entlassung einen Plan, in dem das weitere Vorgehen genau festgelegt wurde.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die durchschnittliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit vor der stationären Aufnahme betrug 17 Wochen (0 bis 78 Wochen). Bei 60 Patienten lag der Schwerpunkt der Beschwerden bei einer Einschränkung der Beweglichkeit und bei 27 Patienten standen die Schmerzen im Vordergrund. Bei insgesamt 31 Patienten konnte aufgrund des Schmerzfragebogens eine neuropathische Schmerzkomponente ermittelt werden. Ein Schaden durch unsachgemäße Schienung lag bei 26 Patienten vor. Am häufigsten führten mittelbare Folgen von Brüchen der Finger (21%) und der körperfernen Speiche (19%) zur stationären Aufnahme. Die durchschnittliche Dauer der stationären Behandlung betrug 14 Tage, bei 26 Patienten betrug die Dauer der stationären Behandlung eine Woche oder kürzer. Bei Entlassung waren 17 Patienten arbeitsfähig, 30 Patienten führten eine Arbeitsbelastungserprobung durch und 6 Patienten wurden berentet. Bei weiteren 21 Patienten konnte eine kausale Therapie (Operation, stationäre Schmerztherapie) eingeleitet werden, bei 11 Patienten waren weitere ambulante Maßnahmen der Rehabilitation notwendig und in 2 Fällen wurde das Heilverfahren abgebrochen. Somit konnten 54% der Patienten ihre ursprüngliche Tätigkeit sofort oder verzögert wieder aufnehmen. Bei allen 87 Patienten wurde eine zielführende Entscheidung getroffen. Die neu eingeführte Spiegeltherapie ist grundsätzlich nicht für jeden Patienten geeignet und wurde bei insgesamt 31 Patienten angewendet. Davon beschrieben 12 Patienten die Wirksamkeit der Spiegeltherapie als "gut" und 14 als "sehr gut".

Fazit: Störungen von Heilverläufen wurden frühzeitig erkannt. Neue Therapien können in ihrer Wirksamkeit und Akzeptanz untersucht werden. Nach einer durchschnittlichen Dauer der Arbeitsunfähigkeit von 17 Wochen und einer durchschnittlichen Dauer der stationären Rehabilitation von 2 Wochen wurde das Heilverfahren in allen 87 Fällen zielführend gesteuert.