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Ergebnisse der Versorgung von distalen intraartikulären Humerusfrakturen
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Published: | October 15, 2009 |
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Fragestellung: Führt die Versorgung mit einer teilgekoppelten Endoprothese zu besseren Ergebnissen als die Osteosynthese?
Methodik: Zwischen dem 01.01.2003 und dem 30.03.2008 wurde bei 39 Patienten (Anzahl Prothesen n=39) nach distaler Humerusfraktur (AO 13-C3) der primäre oder frühsekundäre standardisierte endoprothetische Gelenkersatz des Ellenbogens durch eine teilgekoppelte Ellenbogenendoprothese vorgenommen. Der Altersdurchschnitt lag bei 63 Jahren. Es waren mehr Frauen als Männer betroffen. Nach einem mittleren Beobachtungszeitraum von 36 Monaten (12–58 Monate) konnten 30 Patienten nachuntersucht werden. Die Untersuchungsergebnisse wurden retrospektiv mit dem Mayo Elbow Performance Score beurteilt. Zusätzlich wurden die Patienten mit dem DASH score beurteilt. Erfasst wurden auch Komplikationen und Folgeeingriffe.
Als Vergleichsgruppe konnten retrospektiv 35 Patienten mit osteosynthetisch versorgten Frakturen des Typs AO 13-C3 aus dem Zeitraum 01.01.2003 bis 31.12.2007 nach identischen Kriterien nachuntersucht werden. Die Versorgung wurde bei 20 Patienten mit herkömmlichen winkelstabilen Plattensystemen und bei 15 Patienten mit neueren anatomisch vorgeformten winkelstabilen Platten vorgenommen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Der mittlere Bewegungsumfang lag in der Endoprothesengruppe bei 0-10-130, der mittlere Mayo-Score bei 87. Der mittlere Punktwert des DASH lag bei 84. Oberflächliche Wundheilungsstörung trat in 2 Fällen (6,25%)auf. Ein tiefer Protheseninfekt führte zur Entfernung der Prothese (3,1%). In der Osteosynthesegruppe war ein schlechteres Outcome zu verzeichnen.
Hier lag der mittlere Bewegungsumfang bei 0-40-100 und der mittlere Mayo-Score bei 63. Im DASH score konnten hier im Mittel nur 52 Punkte erreicht werden.
Bei 5 der Patienten (25%)aus der Gruppe der herkömmlichen winkelstabilen Plattenosteosynthesen musste eine Konversion zur Endoprothese vorgenommen werden. Bei den neueren Plattensystemen hingegen nur bei 1 Patienten (6%) Die Gesamtinfektrate betrug hier 8,5%. Der endoprothetische Gelenkersatz nach komplexen Verletzungen am Ellenbogengelenk führte in unserer Patientengruppe zu besseren mittelfristigen Ergebnissen als die osteosynthetische Versorgung und stellt bei entsprechender Indikationsstellung vor allem beim älteren Patienten eine gute Alternative dar. Beide erhobenen Scores korrelierten gut. Die Gesamtzahl der Eingriffe ist insgesamt noch gering, so dass eine statistisch Evaluierung an großen Patientengruppen noch aussteht. Die neuen anatomisch vorgeformten winkelstabilen Osteosynthesenplatten scheinen kurzfristig zu besseren Ergebnissen im Outcome zu führen und werden jetzt an unserem Patientengut standardisiert angewendet.