Article
Navigierte HTOs – verbessert die Navigation die Ergebnisse der hohen Tibiaumstellungen?
Search Medline for
Authors
Published: | October 15, 2009 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Im Zeitraum von 12 Monaten (01.06.2007 bis 10.06.2008) führten wir 50 navigierte, hohe Tibiaumstellungsosteotomien bei 48 Patienten durch. Bei zwei Patienten erfolgten doppelseitige, zweizeitige Umstellungsosteotomien. 14 Osteotomien wurden rechtsseitig und 26 linksseitig durchgeführt. Das mittlere Alter betrug 46 (16–56) Jahre. Zur Planung der Umstellung erfolgten präoperativ Ganzbeinstandaufnahmen mit Malalignment-Test, Bestimmung von CORA, JLCA und des Fehlstellungswuinkels. Umgestellt wurden Patienten mit einem Korrekturbedarf von mindestens 4°. Der Korrekturbedarf wurde einerseits durch die Beinachse, andererseits durch das bestehende Ausmass der Gonarthrose bestimmt.
Methodik: Ziel der Studie war, eine Aussage über die Reliabilität der Navigation treffen zu können. Das Studienprotokoll gab Ganzbeinstandaufnahmen präoperativ und drei Monate postoperativ vor. Die intraoperative Dokumentation erfolgte über die Navigation vor und nach Osteotomie, sowie radiologische Aufnahmen vor und nach Osteotomie. Die radiologischen Aufnahmen erfolgten unter zur Hilfenahme einer Rasterplatte. Navigiert wurde mit dem Navigationssystem Orthopilot. Anhand der ermittelten Werte wurde die Umstellung mittels Navigation, der Umstellung mittels Rasterplatte bzw. der Kombination gegenübergestellt. Drei Monate postoperativ wurde über eine Ganzbeinstandaufnahme das Operationsergebnis ermittelt. Dies wurde mit der präoperativen Planung, basierend auf der Ganzbeinstandaufnahme präoperativ, sowie den intraoperativ, dokumentuierten Navigationswerten und radiologischen Aufnahmen verglichen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Im Vergleich der einzelnen Methoden (Navigation vs. Rasterplatte) zur geplanten Umstellung zeigten sich für die Navigation geringere Abweichungen (2,28°±1,78), als für die Rasterplatte (3,15°±2,3). Zudem konnte nachgewiesen werden, dass die Abweichungen in den einzelnen Gruppen mit dem Arthroseausmass zunehmen. Das Korrekturziel bei ausgeprägten Arthrosen also seltener erreicht wird. Wir sehen die Verwendung der Navigation zur intraoperativen Korrekturkontrolle als eine zuverlässige Methode, da sie neben der Reduktion der Strahlenexposition eine Zeiteinsparung gegenüber den radiologischen Kontrollen darstellt und zudem wichtige Informationen über die 2. Ebene liefert und intraoperativ dynamische Messungen zulässt.