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Einsatz eines telemetrisch instrumentierten "intelligenten" Fixateurs interne bei Femurpseudarthrosen
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Published: | October 15, 2009 |
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Fragestellung: Die Beurteilung der Frakturheilung nach Osteosynthesen erfolgt derzeit typischerweise radiologisch. Unter Verwendung preisgünstiger Mikroelektronik wurde ein telemetrisch transkutan die Implantatbelastung übertragendes Fixateur interne-System entwickelt. Es war die klinische Relevanz der mit diesem System erhaltenen Messwerte zu untersuchen.
Methodik: Femur-Fixateur interne-Systeme (Tifix®) wurden mit Dehnungsmessstreifen und einer mikrocontrollerbasierten Miniatur-Telemetrieelektronik instrumentiert. Ein portables Lesegerät ermöglichte das drahtlose Auslesen des Implantates mit einer Reichweite von 8 cm. Biokompatibilität und Funktionalität wurden tierexperimentell an 6 Schafen nachgewiesen.
Bei 15 Patienten mit Pseudarthrosen des Oberschenkels und mehrfachen erfolglosen Voroperationen wurde das instrumentierte Implantat verwendet. Ausgewertet wurden Regressionskurven zwischen äußerer Last und Implantatbelastung im Sinne einer relativen Steifigkeit der Osteosynthesen. Zusätzlich zu in 2-wöchigen Abständen durchgeführten telemetrischen Messungen und routinemäßigen 4-wöchentlichen Röntgenkontrollen erfolgten CT-Untersuchungen nach 12 und ggf. 16 Wochen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: 13 Behandlungen sind derzeit mit erfolgtem knöchernen Durchbau abgeschlossen. In allen Fällen ergab sich eine Korrelation zwischen der telemetrisch gemessenen Steifigkeit und dem radiologisch bestimmten knöchernen Durchbau, wobei die Heilung sich in den Messungen bereits vor ersten radiologischen Konsolidierungszeichen zeigte.
Mit dem entwickelten System ist es möglich, die Fraktur-/Pseudarthrosenheilung routinemäßig zu überwachen, bei Reduzierung der Röntgenbelastung die Belastungssteigerung zu optimieren und Bewegungsabläufe mit schädliche Überlastungen zu identifizieren.