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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

21. - 24.10.2009, Berlin

Das Langzeit-Outcome nach proximaler Femurfraktur beim älteren Patienten – sind Coopers Daten noch gültig?

Meeting Abstract

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  • N. Suhm - Universitätsspital Basel, Behandlungszentrum Bewegungsapparat, Basel, Switzerland
  • M. Frank - Felix Platter Spital, Geriatrisches Kompetenzzentrum, Basel, Switzerland
  • R. Kaelin - Universitätsspital Basel, Behandlungszentrum Bewegungsapparat, Basel, Switzerland
  • M. Pretto - Universitätsspital Basel, Institut für klinische Pflegewissenschaft, Basel, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 21.-24.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocWI56-1523

doi: 10.3205/09dkou492, urn:nbn:de:0183-09dkou4922

Published: October 15, 2009

© 2009 Suhm et al.
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Fragestellung: Wegen des demografischen Wandels ist das Outcome nach proximaler Femurfraktur zum Thema geworden. Die von Cooper im Jahr 1997 auf Basis von US Studien publizierten Daten werden als Referenz betrachtet, die ein düsteres Bild zeichnen: Die Einjahressterblichkeit betrage über 30%, nach einem Jahr seien 40% der Patienten nicht selbstständig mobil und 25% der zuvor unabhängigen Patienten werde zumindest teilweise pflegebedürftig. Vor Zertifizierung unserer Klinik als Altersfrakturzentrum haben wir die genannten Outcome-Parameter für ältere Patienten mit proximaler Femurfraktur als Datengrundlage erfasst. Unsere Hypothese lautet, dass diese Patienten in einem Gesundheitssystem vor Einführung der DRG und schon vor Etablierung von geriatriekonformen Behandlungsalgorithmen ein besseres Outcome erreichen als dies von Cooper publiziert wurde.

Methodik: In die prospektive Beobachtungsstudie wurden alle über 65-jährigen Patienten eingeschlossen, die von Juni 2007 bis Mai 2008 wegen einer proximalen Femurfraktur in unserer Klinik behandelt wurden. Initial wurden demografische Daten, die Lebensumstände und der Mobilitätsgrad vor Fraktur erfasst. Nach 1 Jahr wurden die Patienten selbst, Angehörige, Hausarzt oder Pflegekräfte im Heim telefonisch kontaktiert und die Outcome-Parameter erneut erhoben.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Insgesamt konnte bisher für 114 Patienten das 1-Jahres Follow Up komplettiert werden. Das Durchschnittsalter betrug in dieser Gruppe 83,3 ±7,3 Jahre, 75% der Patienten sind weiblichen Geschlechts. 23 (20%) Patienten sind im ersten Jahr verstorben, 5 konnten nicht erreicht werden. Für 86 im Follow-up erreichte Patienten ergeben sich betreffend Mobilität und Lebenssituation die in Tabelle 1 [Tab. 1] und Tabelle 2 [Tab. 2] aufgeführten Veränderungen.

Die Follow up Rate beweist die hohe Qualität der Datenerhebung. Durch Beschränkung auf objektive und relevante Outcome-Parameter können die Aussagen trotz Einschluss von Fremdangaben als verlässlich gewertet werden. Die Auswertung hat bei noch ausstehendem 1-Jahres-Follow-up für die zweite Einschlusshalbzeit zwar vorläufigen Charakter, doch lassen sich bei grosser Fallzahl bereits statistisch stabile Aussagen treffen. Selbst wenn alle nicht erreichbaren Patienten als verstorben gewertet würden, so bliebe die 1- Jahres-Mortalität mit 24% doch unter der von Cooper publizierten. Noch besser stellen sich die von uns erhobenen Resultate im Vergleich zu den vorpublizierten Daten betreffend die Mobilität und die Lebenssituation dar. Der Einfluss von geriatriekonformen Therapiealgorithmen und der DRG auf das Outcome dieser Patienten wird durch Folgeuntersuchungen untersucht werden.