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Beurteilung des Tumoransprechens auf die isolierte hypertherme Extremitätenperfusion in Weichgewebssarkomen der Extremitäten mittels MRT und 18F-FDG-PET: Eine Evaluation der Anwendbarkeit der EORTC-Leitlinien
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Published: | October 15, 2009 |
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Fragestellung: Die isolierte hypertherme Extremitätenperfusion (ILP) mit TNF-alpha und Melphalan hat sich in der multimodalen Behandlung lokal fortgeschrittener Weichgewebssarkome der Extremitäten als eine effektive neoadjuvante Modalität bewährt. Allerdings gibt es bislang keine etablierten Verfahren zur Beurteilung des Tumoransprechens auf diese Therapie. Ziel dieser prospektiven Studie war es, die Anwendbarkeit der von der EORTC veröffentlichten Leitlinien zur Response-Beurteilung bei soliden Tumoren mittels MRT und PET in diesem Rahmen zu evaluieren.
Methodik: Zwischen 2006 und 2008 wurde bei 20 konsekutiven Patienten (11 Frauen, 9 Männer), die an einem lokal fortgeschrittenen Weichgewebssarkom der Extremitäten (untere: n=15, obere: n=5) erkrankt waren, jeweils vor und 6 Wochen nach ILP eine MRT und eine PET durchgeführt. Zur Evaluation des Ansprechens wurde MR-morphologisch die maximale Tumorausdehnung unidimensional und nuklearmedizinisch der maximale SUV dokumentiert (entsprechend den überarbeiteten RECIST 1.1 Kriterien sowie den Leitlinien der EORTC PET-Studiengruppe). Für die statistische Auswertung wurden der Spearmans Rangkorrelationskoeffizient und das Cohens Kappa angewendet.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: In dem Patientenkollektiv zeigte sich eine durchschnittliche Reduzierung der maximalen Tumorausdehnung nach ILP um 13,6% und des SUVmax um 23,9%. Nach den RECIST 1.1 Kriterien wurde bei 16 Patienten MR-morphologisch eine stabile Erkrankung (SD) dokumentiert, bei 2 eine partielle Remission (PR), und bei jeweils 1 Patienten eine komplette Remission (CR) und eine Progression (PD). Im Gegensatz dazu war nuklearmedizinisch eine SD bei 3, eine PR bei 12, eine CR bei 1 und eine PD bei 4 Patienten, nach den Leitlinien der EORTC PET-Studiengruppe, zu dokumentieren. Es zeigte sich eine statistisch signifikante Korrelation der prozentualen Veränderungen in beiden Verfahren nach ILP (rho=0.702, p=0.001). Eine Übereinstimmung in der Response-Beurteilungen (z.B. SD vs. PR) konnte zwischen beiden Methoden nicht nachgewiesen werden (kappa=0.195, p=0.008).
Obwohl die MRT und die PET zwei unterschiedliche Aspekte des Tumorverhaltens bewerten (Ausdehnung vs. Proliferationsaktivität) korrelieren in dieser Studie die prozentualen Veränderungen nach neoadjuvanter ILP. Sollten sich diese Ergebnisse in größeren Studien bestätigen lassen, wird die Vorstellung, durch die Kombination der beiden Untersuchungsverfahren zusätzliche Informationen bezüglich des Ansprechens zu gewinnen, in Frage gestellt. Unter diesem Aspekt ist weiterhin die Anwendbarkeit der subjektiv festgelegten Response-Raten (z.B. SD vs. PR) im Rahmen der ILP-Response-Beurteilung kritisch zu betrachten.