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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

21. - 24.10.2009, Berlin

Pharmakokinetik und Wirksamkeitsprüfung von antiseptischem Knochenzement

Meeting Abstract

  • M. Bischoff - Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Unfallchirurgie, Ulm, Germany
  • A. Möricke - Universitätsklinik Ulm, Mikrobiologie u. Hygiene, Ulm, Germany
  • H. Braunwarth - Coloplast GmbH, Medical Marketing, Hamburg, Germany
  • F. Gebhard - Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Unfallchirurgie, Ulm, Germany
  • S. Weckbach - Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Unfallchirurgie, Ulm, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 21.-24.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocWI33-1418

doi: 10.3205/09dkou297, urn:nbn:de:0183-09dkou2974

Published: October 15, 2009

© 2009 Bischoff et al.
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Fragestellung: Die Zugabe von antimikrobiell wirksamen Substanzen zu Polymethylmethacrylat-Knochenzement stellt heutzutage eine Standardtechnik in der Chirurgie und Orthopädie dar. Die Wirksamkeit verschiedener Antibiotika ist in vivo und in vitro Studien belegt. Die Verwendung eines lokalen Antiseptikums in Verbindung mit dem Knochenzement stellt einen neuen Ansatz zur Infektionsverhütung dar.

Methodik: Es wurde handelsüblichem Knochenzement (Palacos®) Octenidindihydrochlorid in pulverisierter Form in unterschiedlichen Konzentrationen zugesetzt. Die Elution wurde aus Zementplättchen in Phosphatpufferlösung bestimmt und die erhaltenen Konzentrationen mittels HPLC ermittelt. Die antibakterielle Wirksamkeit gegen die Testkeime erfolgte im BioAssay mit Verdünnungsreihen.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: In Konzentrationen von 1%–8% im Polymethylmethacrylatknochenzement wirkt Octenidin bakterizid auf die Testkeime Staphylococcus aureus und epidermidis sowie Streptococcus mitis. Auf Pseudomonas aeruginosa konnte eine bakteriostatische Wirkung nachgewiesen werden.

Die Elution von Octenidin war innerhalb der ersten 24 Stunden am höchsten, zeigte jedoch über den gesamten Versuchszeitraum eine kontinuierliche Steigerung. Octenidin ist bis zu 6 Wochen in wirksamen Konzentrationen im Eluat nachweisbar. Es wirkt in vitro bakterizid auf grampositive Kokken inkl. MRSA und bakteriostatisch auf Pseudomonas aeruginosa. Durch die langandauernde Freisetzung ist eine sichere antibakterielle Wirkung im Gegensatz zur herkömmlichen Zugabe eines Antibiotikums gewährleistet.