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Prognose unterschiedlicher subchondraler Verletzungen des Kniegelenkes mit klinischem Outcome, MRI-Darstellung und möglichen therapeutischen Konsequenzen
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Published: | October 15, 2009 |
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Fragestellung: Verletzungen des Kniegelenkes, insbesondere Bandrupturen, sind oft von unterschiedlichen subchondralen Läsionen begleitet, deren klinische Bedeutung erst in der Ära der Kernspintomographie erfasst wurde. Verschiedene moderne MRI-Sequenzen zeigen ossäre Begleitverletzungen von sehr unterschiedlicher Relevanz.
Methodik: 69 Patienten mit subchondralen Frakturen oder Bone bruises gemäß Klassifikation nach Mink wurden in einer prospektiven Studie kernspintomographisch und klinisch (Noyes Scores und Tegner Score) akut oder subakut (t=1) und durchschnittlich 7,4 Monate nach Trauma (t=2) untersucht. Folgende MRI-Sequenzen kamen zum Einsatz: T2- gewichtete fettsaturierte (fs) Fast-Spin-Echo-Sequenzen (FSE), T1-Spin Echo (SE) Sequenzen, Proton-densitity-weighted Spin Echo-(SE) und fettsupprimierte T 2- Gradientenecho-Sequenzen. Die Patienten mit Bone bruises und subchondralen Frakturen wurden in 4 Subgruppen mit und ohne intraartikuläre Pathologie unterteilt. Es lagen 44 Bone Bruises und 25 subchondrale Frakturen vor. Abbildung 1 [Abb. 1].
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Zum Zeitpunkt t= 1 wiesen Patienten in der Gruppen ohne intraartikuläre Pathologie einen schlechteren Noyes Funktionsscore auf, wenn eine subchondrale Fraktur vorlag. Der Symptomscore war zu diesem Zeitpunkt für beide Gruppen nicht signifikant abweichend, ebenso der Funktionsscore in der Gruppe mit intarartikulärer Läsion. Zum Zeitpunkt t=2 war der Funktionsscore dann in beiden Gruppen (mit und ohne intraartikuläre Pathologie) abweichend, wenn eine subchondrale Fraktur vorlag, der Tegnerscore und der Symptomscore nur in der Gruppe der Patienten ohne intraartikuläre Pathologie (alle Angaben für p=0,01, ‡ in Tabelle 1 [Tab. 1]).
Möglicherweise nivelliert hier das Vorliegen von schweren Verletzungen mit längerer Rehabilitationsphase wie Kreuzbandrupturen in der Gruppe mit intraartikulärer Pathologie das Ergebnis. Das Ausmaß der Verbesserung zwischen den beiden Untersuchungszeitpunkten zeigt bei den Patienten mit Bone bruises einen tendenziell stärkeren Wert als in der Gruppe der subchondralen Frakturen. T1-gewichtete Spin Echo (SE) Sequenzen sind für die Unterscheidung der subchondralen Pathologien und deren Prognose besonders wichtig. Bei subchondralen Frakturen müssen axiale Krafteinwirkungen in der Rehabilitationsphase verhindert werden, was z.B. mit isokinetischen Programmen in offener statt geschlossener Kette z.B. mit konzentrischer Quadrizepskontraktion und mit Orthesen mit Kompartimententlastung erreicht werden kann.