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Inadäquate Anteversion der Pfanne führt zu erhöhtem Fraktur-Risiko von Keramik-Komponenten in der Hüftendoprothetik
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Published: | October 15, 2009 |
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Fragestellung: Verbesserungen der keramischen Werkstoffe und Design-Veränderungen haben die Versagensrate in der Hüftendoprothetik in den letzten 30 Jahren drastisch reduziert und zu einer breiten Anwendung geführt. In dieser Studie wird eine Serie von n=14 Keramikbrüchen bei n=113 Hüft-TEP eines neu eingeführten Systems präsentiert, die zwischen 1999–2001 implantiert wurden (n=66 Keramik-Eigenpaarung, davon n=50 mit keramischen Insert mit Sandwich-in-PE und n=16 mit direkt verklemmtem keramischem Inlay) und n=47 Keramik-PE-Paarung. Ziel der Studie ist die Untersuchung eines Zusammenhanges zwischen Pfannenpositionierung und Keramikbrüchen.
Methodik: Retrospektive Analyse der klinischen Daten und Messung der Pfannenpositionierung (Version, Inklination) im Röntgen (Beckenübersicht). Definition der "safe zone" für die Pfannenposition: 10–20° Anteversion, 40–50° Inklination. Statistische Analyse SPSS 13.0: Mann-Whitney-test für Alter, Gewicht und BMI, Pfannenversion und -Inklination, Chi-square-test für Geschlecht und Gruppierung der Pfannenposition.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die Gesamt-Bruchrate für keramische Komponenten betrug 12,4%; für die Kombination Keramik-Kopf mit Standard-PE-Insert 2,1%; für die Kombination Keramik-Kopf mit Keramik-Inlay 19,7%. Die höchste Bruchrate fand sich für die Keramik-Eigenpaarung mit keramischem Sandwich-PE-Insert mit 26%.
In 10 Fällen waren Kopf und keramisches Insert beschädigt und in 4 Fällen der Keramik-Kopf alleine. Ein echtes Trauma fand sich nur bei drei Patienten. Die demografischen Daten (Alter, Geschlecht, Gewicht und BMI) waren nicht unterschiedlich für beide Gruppen.
In der Analyse der Pfannenposition fand sich eine signifikant verminderte Anteversion der Pfannen bei Fällen von Keramik-Bruch (p=0,03) aber nicht für die Inklination (p=0.09).
Patienten mit einer Pfannenposition außerhalb der "safe zone" von 10–20° Anteversion und 40–50° Inklination hatten signifikant häufiger einen Keramikbruch (p=0,041 bzw. p=0,698) als die Vergleichsgruppe.
Diskussion: Die Daten der Studie belegen einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Auftretens von Keramikbrüchen nach Hüft-TEP und der Pfannenposition. Eine verringerte Anteversion geht signifikant häufiger mit dem Versagen der Keramik-Komponenten einher. Die Keramik-Eigenpaarung mit Sandwich-PE zeigt die höchsten Bruchraten.
Der Schadensmechanismus ist wahrscheinlich ein Impingement der Komponenten mit direkter Schädigung durch Anschlagen oder Subluxationsphänomene. Zusammenfassend ist bei der Verwendung von keramischen Komponenten eine exakte Implantatpositionierung besonders wichtig.