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Versorgungsstrategien von A 3.1 Frakturen im thorakolumbalen Übergang – ist die isoliert ventrale Versorgung ausreichend?
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Published: | October 15, 2009 |
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Fragestellung: Bei Wirbelsäulenverletzungen ist eine Berstungsfraktur, damit eine Fraktur des Wirbelkörpers mit Beteiligung der Hinterkante, die häufigste Frakturform. Die in der AO-Einteilung mit Typ A3.1 klassifizierte inkomplette Berstungsfraktur wird kontrovers bezüglich der geeigneten Therapiestrategie diskutiert, ohne dass ein allgemein gültiges Konzept bislang vorgestellt werden konnte. Aus biomechanischen Gründen ist nach unserer Einschätzung die nachhaltige Stabilisierung der vorderen Säule bei einer Berstungskomponente des Wirbelkörpers mit Beteiligung der Hinterkante wesentlich und sollte in endokopisch assistierter Operationstechnik als ventrale Versorgung mit Knochenspan/Cage und winkelstabiler Platte erfolgen.
In der vorliegende Studie soll überprüft werden, ob die kombiniert dorso-ventrale Versorung Vorteile gegenüber der isoliert ventralen Versorgung bieten kann.
Methodik: Im Rahmen einer prospektiven Multicenterstudie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie wurden zwischen I/2002 und XII/2003 58 Patienten (26 Frauen, 32 Männer) mit den Einschlußkriterien: inkompletten Berstungsfraktur AO Typ A 3.1, traumatische Fraktur, ventrale endoskopisch assistierte Operationstechnik erfasst. Das Durchschnittsalter betrug 48,5 (18–68) Jahre. Als Teilaspekt zur Ausarbeitung der besten Versorgungsstrategie für AO Typ A3.1 Frakturen wurden die beiden Operationsverfahren: Dorso-ventrale Stabilisierung (Gr. A, n=17) und isoliert ventrale Stabilisierung (Gr. B, n=12) miteinander verglichen. Die Datenerfassung erfolgte anhand der Dokumentationsbögen der DGU prä-und postoperativ sowie nach 3, 6, 12 und 18 Monaten. Erfasst wurde das Outcome hinsichtlich bisegmentalem Grunddeckplattenwinkel (Aufrichtung und Korrekturverlust), Odom-Score, Zugangsmorbidität und Schmerzskala (VAS).
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Im Vergleich beider Operationsverfahren bietet das dorso-ventrale Verfahren seinen größten Vorteil in der bestmöglichen Korrektur der posttraumatischen kyphotischen Fehlstellung, die mit einer durchschnittlichen Aufrichtung von 7° dem isoliert ventralen Verfahren mit 3,7° überlegen ist. Der durchschnittliche Korrekturverlust zeigte für beide Verfahren keinen signifikanten Unterschied. Bei etwa vergleichbaren klinischen Ergebnissen mit gutem Odom-Score und lediglich minimaler Persistenz präoperativer Symptome für beide Verfahren, ergibt sich ein deutlicher Vorteil bezüglich der Zugangsmorbidität für das isoliert ventrale Verfahren. (Tabelle 1 [Tab. 1]).