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Keramik- und Metallköpfe im Dauertest – eine Langzeitanalyse des PE-Abriebs nach 20 Jahren
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Published: | October 15, 2009 |
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Fragestellung: Die Gleitpaarung spielt eine wesentliche Rolle für den Abrieb. PE-Verschleiß gilt als Hauptursache für aseptische Lockerung von acetabulären und femoralen Komponenten in der Hüftendoprothetik. Die vorliegende Studie untersucht Keramik- und CoCrMo-Köpfe als Gleitpartner von PE-Pfannen.
Methodik: Im Rahmen dieser prospektiven Studie wurden 93 zementfreie Hüftendoprothesen bei 80 Patienten in der Kombination titanbeschichtete RM-Pfanne und CLS-Schaft konsekutiv implantiert. Dabei wurden 80 Keramikköpfe und 13 CoCrMo Köpfe mit 32 mm Durchmesser verwendet. Das mittlere Alter der Patienten lag bei 52 Jahren (28 bis 81 Jahre). Zum Zeitpunkt der aktuellen Nachuntersuchungen konnten alle der 57 noch lebenden Patienten (67 Hüften) ausfindig gemacht werden. 23 Patienten (26 Hüften) waren verstorben. Kein Patient war lost to follow-up.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die röntgenologische Auswertung von Abrieb sowie Inklination und Anteversion der Pfanne erfolgte nach der EBRA Methode. 55 Fälle konnten ausgewertet werden. Die mittlere Abriebrate für die revidierten Pfannen lag bei 0,191 mm/a und damit fast doppelt so hoch wie die Rate der unrevidierten mit 0,105 mm/a (p=0,041). In der Gruppe der Metallköpfe lag die mittlere Abriebrate bei 0,190 mm/a im Vergleich zu 0,107 mm/a bei Keramikköpfen (p=0,025).
Der Anteil aller Revisionsfälle innerhalb der Gruppe der Implantationen mit Metallköpfen war mit 6 von 13 (46,2%) deutlich höher als der Revisionsanteil in der Gruppe mit Keramikköpfen von 11 aus 80 (13,8%). Positive Korrelationen zur Abriebrate ergaben sich mit dem Kopfmaterial (p=0,025), den Schaftosteolysen (p=0,003), den Pfannenosteolysen (p=0,011), der Pfannenrevision (p=0,041) sowie der Pfanneninklination (p=0,012).
Diese Studie bestätigt über einen Zeitraum von 20 Jahren eine deutlich geringere Abriebrate für die Keramik-PE Paarung im Vergleich zur CoCrMo-PE Paarung sowie signifikant weniger Osteolysen und Revisionen.