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Erste klinische und radiologische Ergebnisse nach offener Reposition und winkelstabiler interner Fixation mit dem LCP distalen humerus System bei supra-/intrakondylären Humerusfrakturen
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Published: | October 16, 2008 |
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Einleitung: Die operative Stabilisierung von Frakturen des distalen Humerus ist aufgrund der komplexen Anatomie, der gelenkbildenden Oberfläche, sowie des geringen Anteils an Spongiosa äusserst herausfordernd. Das neue, anatomisch geformte LCP System (Synthes®) erlaubt die Fixation auch kleinster distaler Fragmente und die winkelstabilen Schrauben versprechen einen verbesserten Halt im osteoporotischem Knochen. Wir berichten über unsere ersten klinischen Erfahrungen mit diesem Implantat.
Methodik: 22 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 69,7 Jahren (28-94) werden mit dem LCP-System versorgt. Es handelt sich gemäss der AO Klassifikation um 8 A-Frakturen, eine B-Fraktur und 13 C-Frakturen. 3 Frakturen waren offen (1x Gustillo-Anderson Grad 1, 1x GA Grad 2 und 1x GA Grad 3). Standardisierte klinische und radiologische Verlaufskontrollen erfolgen nach 6, 12 und 52 Wochen, sowie im Weiteren jährlich. Hierbei wird anhand verschiedener Erhebungen der Erfolg überprüft (Mayo elbow performance score (MEPS), Score nach Inglis und Pellicci (HSS-Score), Dash Score, Röntgen Ellenbogen anterior-posterior und lateral, ROM, Painmatcher und Score nach Broberg und Morrey. Die mediane Nachuntersuchungszeit beträgt 32 (6–48) Monate.
Ergebnisse: Radiologisch zeigte eine Patientin eine Delayed union. 2 Patienten haben postoperativ eine regrediente sensorische N. ulnaris Läsion. Je ein Patient hat eine nicht vorbestehende persistierende aber regrediente motorische N. ulnaris und N. radialis Läsion. Bei zwei Patienten wurde die radiale Platte zu distal angelegt mit entsprechender intraartikulärer Schraubenlage. Die mediane ROM beträgt bzgl. F/E 124°/14°/0°. Die Scores nach Broberg und Morrey, HSS, MEPS und DASH zeigen insgesamt zufriedenstellende bis gute Werte, über die genaueren Werte wird noch berichtet werden.
Zusammenfassung: Die Behandlung von supra- und intrakondylären Humerusfrakturen bleibt trotz der neuen Implantate eine Herausforderung. Die genaue Platzierung der radialen Platte und die Applikation interfragmentärer Kompression zwischen allen Fragmenten ist auch bei diesen Platten entscheidend um implantatbedingte Komplikationen zu vermeiden. Die Möglichkeit mehrere Schrauben winkelstabil auch in kleine Fragmente zu platzieren, erweitert das Indikationssprektrum auf komplexe distale Frakturen, auch beim osteoporotischen Knochen.