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Wirksamkeit der Blutegeltherapie zur symptomatischen Behandlung der fortgeschrittenen Gonarthrose. Ergebnisse einer randomisierten Untersuchung
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Published: | October 16, 2008 |
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Fragestellung: Die symptomatische Behandlung der Gonarthrose durch Blutegel erlebt gegenwärtig eine Renaissance. Studien zu dieser Thematik weisen einige methodische Schwächen auf. Das Konzept der vorliegenden Studie basiert auf einer Verblindung der Teilnehmer und Durchführung mit einer Kontrollgruppe. Die Studie untersucht den Verlauf verschiedener klinischer Scores und der Einnahme von Schmerzmedikamenten nach der Behandlung mittels Blutegeln und einer Placebotherapie.
Methodik: 113 Patienten mit fortgeschrittener Gonarthrose wurden in die Studie eingeschlossen. Nach Randomisierung erfolgte bei n=38 Patienten eine einmalige Anwendung (Gruppe 1), bei n=35 Patienten eine zweimalige Therapie (Gruppe 2) mit Blutegeln im Abstand von 4 Wochen und bei n=40 Probanden eine „Scheinbehandlung“ (Gruppe 3). Die klinischen Ergebnisse wurden mittels KOOS- und WOMAC-Score sowie durch die VAS über einen Zeitraum von 26 Wochen ermittelt. Zusätzlich wurden die Änderungen im Schmerzmittelkonsum dokumentiert.
Ergebnisse: Eine statistisch signifikante Verbesserung der klinischen Scores und eine Reduktion des Schmerzmittelverbrauchs über den gesamten Untersuchungszeitraum zeigte sich für die Gruppe 1 und Gruppe 2. Die größte Verbesserung für die Subscores Gelenksteifigkeit, Funktion und Aktivitäten des täglichen Lebens konnte in der Gruppe 2 ermittelt werden.
Schlussfolgerungen: Die Blutegeltherapie ist in der Lage, die arthrosespezifischen Beschwerden am Kniegelenk zu lindern. Die wiederholte Anwendung scheint die günstigsten Langzeiteffekte zu erzielen. Die vorliegende Studie kann nicht klären, ob die positiven Resultate auf die aktiven Substanzen des Blutegelspeichels, den Placeboeffekt oder die hohen Patientenerwartungen bezüglich dieser ungewöhnlichen Therapieform zurückzuführen sind.