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Erste Erfahrungen mit einem kommerziellen Knochenmark-Konzentrations-System zur Behandlung von lokalen Knochenheilungsstörungen und -defekten
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Published: | October 16, 2008 |
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Fragestellung: Wie sicher ist die Anwendung von Knochenmarkkonzentrat zur Behandlung lokaler Knochendefekte?
Methodik: Es werden über erste Erfahrungen an 10 Patienten berichtet, die mit einem kommerziellen System zur Knochenmark (KM)-Anreicherung aufgrund ossärer Defekte behandelt wurden. Es handelte sich um 6 weiblich und 4 männliche Patienten (durchschnittliches Alter: 28,4 Jahre; SD: 19,04). Das KM wurde über eine Jamshidi-Vakuumaspiration aus dem dorsalen Beckenkamm gewonnen, anschließend über ein Zentrifugen-System (SmartPReP2 Bone Marrow Aspirate Concentrate, BMAC™ System) konzentiert und auf einen Trägerwerkstoff aufgetragen (poröser Kollagen-I-Karrier). Das Biomaterial-Zell-Composit wurde nach einer 15 min.-Inkubationsdauer in den definierten Knochendefekt transplantiert. Zur Beurteilung des Systems dienten klinische sowie röntgenologische Parameter bei einer mindestens 6-monatigen Verlaufskontrolle (X = 7,1 Monate). Des Weiteren wurde Knochenmark-Konzentrat zweier Spender kultiviert und dessen osteogene Potenz über eine 28-tägige Kultivierungsdauer anhand morphologischer und immunzytochemischer (CD105, ALP, von Kossa) Parameter evaluiert.
Ergebnisse: Das durchschnittliche KM-Entnahmevolumen betrug 67,5 (SD: 21,76). Dieses wurde auf ein Endvolumen von 8,8 ml (SD: 3,36) konzentriert. Nach humaner Anwendung des KM-Anreicherungs-Systems traten keine schweren Komplikationen auf. Es kam zu keiner signifikanten Verlängerung der Operationsdauer und zu einer guten röntgenologischen Knochenheilung im Transplantationsgebiet. Es wurde gezeigt, dass humane KM-Zellen nach einer 15-min. Inkubationsdauer auf dem verwendeten Kollagen-Trägermaterial adhärieren, proliferieren und in vitro osteoblastär differenzieren. Die Rate der osteoblastären Differenzierung war unter eine Dexamethason-Ascorbinsäure-Glycerolphosphat(DAG)-Stimulation im Vergleich zur unstimulierten Kontrollgruppe erhöht.
Schlussfolgerung: Die lokale Anwendung von humanem Knochenmark ist ein sicheres System und kann dazu beitragen, die Knochenentnahme-Morbidität zu vermeiden und zur ossäre Heilungszeit bei Knochenheilungsstörung verkürzen.