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Dermale Regeneration mit der Kollagen-Elastin-Matrix Matriderm
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Published: | October 16, 2008 |
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Grundlagen: Der komplette Verlust der dermalen Anteile der Haut bei drittgradigen Verbrennungen führt während des Heilungsprozesses spalthauttransplantierter Wunden oft zur Kontraktion des Wundbettes und ausgedehnter Narbenbildung. Neben Wundheilungsstörungen sind Narbenhypertrophien und Kontrakturen durch mangelnde Elastizität der Haut Folge der fehlenden Dermis. Seit 2004 existiert am Markt eine neue dreidimensionale Matrix aus bovinem Kollagen und Elastin zur dermalen Regeneration. Ziel ist in Verbindung mit den weiterhin notwendigen Spalthauttransplantaten ein der normalen Haut ähnlicher Wundverschluß.
Material und Methoden: Zwischen 2004 und 2007 wurden im Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Unfallkrankenhaus Berlin, 21 Patienten (8w, 13m) mit Matriderm behandelt. Der Altersdurchschnitt betrug 31,7 Jahre. Vor der Anwendung wurden die Wundflächen sorgfältig debridiert, um ein vitales Wundbett zu erhalten. 20 Patienten erhielten eine einzeitige Transplantation autologer Spalthaut mit Matriderm (Matrixdicke 1mm) bei frischen drittgradigen Verbrennungen sowie im Rahmen der Rekonstruktion nach Narbenexzision mit komplettem Dermisverlust. Ein weiterer Patient erhielt Matriderm als zweizeitiges Verfahren (Matrixdicke 2mm) im Rahmen einer großflächigen Narbenexzision nach drittgradigen Verbrennungen am Rücken. Im ersten und zweiten Schritt wurde in diesem Fall als Verband ein Vakuumsystem (V.A.C) angelegt. Die Wunden wurden postoperativ und im follow-up fotodokumentiert und anhand des Vancouver Scar Scale evaluiert.
Ergebnisse: Die Spalthauttransplantate heilten bei allen Patienten mitsamt der Trägermatrix ein. Die Auswertung des Vancouver Scar Scale zeigte mit Werten zwischen 1 und 4 ein sehr gutes Narbenbild, die Patientenzufriedenheit war hoch.
Schlussfolgerung: Aufgrund der funktionellen Ergebnisse zusammen mit der guten Narbenqualität stellt Matriderm eine neue Alternative im Bereich des dermalen Ersatzes dar. Jedoch bedarf es noch höherer Fahlzahlen und weiterer Langzeitergebnisse, um eine verbesserte Narbenqualität in großen Kollektiven belegen zu können.