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Therapie des Pes planovalgus 4° mit OSG-TEP und Rückfuß-Osteotomie/-Arthrodese
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Published: | October 16, 2008 |
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Fragestellung: Die Behandlung des Pes planovalgus (PPV) 4° nach Johnson/Strom erfolgte aufgrund der kontrakten Rückfußdeformität mit OSG-Arthrose bisher meist mittels pantalarer Arthrodese (AD). In den letzten Jahren hat sich die OSG-Endoprothetik bei OSG-Arthrose ohne relevante Deformität zunehmend etabliert.
Daher wurde im Rahmen einer prosp. Studie mit einer standardisierten radiologischen Untersuchung die Fehlstellung quantitativ erfasst und die TEP-Implantation mit simultaner Deformitätenkorrektur evaluiert.
Methodik: Prosp. Studie: 1/03-1/08 (Level-IIa-Studie) Indikation: OSG-Arthrose bei PPV 4° vs. OSG-Arthrose ohne PPV
Untersuchung: klinisch (AOFAS-Score, VAS für Schmerz und Funktion); radiologisch (Ganzbeinachse coronar, OSG-Fuß ap, stl. und dp stehend und dynamische BV-Stabilitäts-Untersuchung), follow-up: mittl. 21(12-59) Mon. Verfahren: OSG-Versorgung mit Hintegra® (n=263) und Rückfuß-OT / -Fusion (37x)
Präop. Befund: talocalcanearer Subtalarwinkel (STW) neutral oder varisch n=160;
STW valgisch n=103 (1-35°); davon STW 1-10° n=76, STW 10° n=27.
davon: tibiocalcaneare Rückfußachse (RFA) valgisch n=62 (1°-24°)
davon: mediale OSG-Chopart-Instabilität n=29
OP-Prozedur: Bei PPV und OSG-Varusarthrose war die Knöchelgabel stabil und die tibiale Korrektur wurde mittels asymmetr. valg. dist. Resektion versorgt. Alle Pat. wiesen eine 3+ lat. Aufklappbarkeit auf, die mittels modifiz. interner Brostrom-Prozedur versorgt wurde.
Bei valg. OSG-Einstellung (64/103) lag 12x eine Syndesmoseninsuffizienz vor, sodass eine Gabelfusion ausgeführt wurde.
Bei geringer Valgusstellung des STW (10°) kam es durch die Kombinat. von tibialer Korrektur, Knöchelgabelrekonstruktion und Release bzw. lateraler Achillessehnenkerbung zu einer Ausrichtung der Rückfußachse. Bei stärker valgischem STW (27/103) war 9x eine USG-AD und 5x eine medialisierende Calcaneus-Z-OT indiziert.
Bei den 29 Fällen mit persistierender med. OSG-TNG-Instabilität wurde zur Therapie der patholog. talaren Innenrotation mit funktionell nachweisbarem Edge-Impingement nach der AST 22x noch ein tibio-navikuläres ligamentäres Repair mit Deltoid-Neglectumraffung angewendet. 4x war eine TNG- bzw. 3x eine Triplefusion zur Stabilisierung erforderlich.
Ergebnisse: selektive Beweglichkeit im OSG: mittl. 29° AOFAS-Score: mittl. 84 Pkt.
Visuelle Analog-Skala: Schmerz mittl. 2,2 / Funktion mittl. 2,5
Zweizeitige Folge-OP: 1x wegen sek. Deltainsuffizienz und 3x sek. Calcaneus-OT.
Statistisch bestand keine Korrelation zwischen einer präop. Valgusstellung (RFA / STW) und der Ausgangs- bzw. Ergebnisqualität gemessen am AOFAS-Punktwert (Korrel-Koeff. von -0,02 bis -0,16).
Schlussfolgerung: Bei der Therapie des Pes planovalgus 4° besteht trotz erhöhten op. Aufwandes die Möglichkeit des funktionserhaltenden Vorgehens mit OSG-Prothesenimplantation einzeitig zur Deformitätenkorrektur. Mit diesem Vorgehen lassen sich gute funktionelle / radiol. Ergebnisse erzielen.