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Häufigkeit intraartikulärer Begleitverletzungen bei arthroskopischer AC-Gelenk Stabilisierung
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Published: | October 16, 2008 |
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Fragestellung: Traumatische Luxationen des Acromioclavicular-Gelenks sind häufige Verletzungen v.a. bei der jungen sportlichen Bevölkerung. Ursächlich ist gewöhnlich ein Sturz oder ein direkter Schlag auf die Schulter. Durch die einwirkende Gewalt können begleitende Verletzungen im Bereich der Schulter auftreten, jedoch wegen des schmerzhaften und prominenten AC-Gelenkes leicht übersehen werden. Daher war das Ziel dieser Studie, das Vorkommen von begleitenden Verletzungen bei akuten ACG-Sprengungen zu untersuchen.
Methodik: Zwischen 2002 und 2007 wurden 75 Patienten (mittleres Alter 35,9 Jahre; Spanne: 17-62 Jahre; m = 67, f = 8) mit akuter ACG-Sprengung (Rockwood III:5, IV:29, V:41) operativ versorgt. Bei allen Patienten wurde eine diagnostische Arthroskopie durchgeführt und intraartikuläre Verletzungen entsprechend dokumentiert und versorgt. Anschließend erfolgte die arthroskopische ACG-Stabilisierung mittels Fadenanker oder Tight-Rope.
Ergebnisse: Intraartikuläre Begleitverletzungen lagen bei 13 von 75 (17,3%) der Patienten vor. SLAP Läsionen wurden dabei in 13,3 % (10/75) der Patienten gefunden (SLAP I: 3, II: 2, III: 2, IV: 3). SLAP I Verletzungen wurden arthroskopisch debridiert. Zur Versorgung der übrigen SLAP Läsionen wurde fünf mal eine Refixation und zwei mal eine Tenodese der langen Bizepssehne durchgeführt. Ein komplette Suprasinatussehnenruptur lag in einem Fall vor und eine partielle in zwei Fällen. Begleitende Frakturen im Bereich der oberen Extremität kamen zusätzlich vor (2x Radiusfraktur, 1x laterale Claviculafraktur, 1x Scapulafraktur).
Schlussfolgerungen: Begleitende Verletzungen bei hochgradigen ACG-Sprengungen sind häufiger als bisher angenommen. Klinisch wird die Diagnose durch die akut schmerzhafte ACG-Verletzung erschwert. Durch arthroskopische Behandlung der akuten ACG-Verletzung können solche Verletzungen sicher diagnostiziert und behandelt werden. Andernfalls sollte bei postoperativer Beschwerdepersistenz an das Vorhandensein von Begleitverletzungen gedacht werden.