Article
Operative Korrektur idiopathischer Thorakalskoliosen mit segmentaler Pedikelschraubeninstrumentation – vorläufige Ergebnisse
Search Medline for
Authors
Published: | October 16, 2008 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Die Korrektur bei der dorsalen Korrekturspondylodese von adoleszenten idiopathischen Thorakalskoliosen (AITS) kann grundsätzlich über konvex- oder konkavseitig erfolgen. Aufgrund der geringeren Pedikelgrösse der konkavseitigen Pedikel im Vergleich zu konvexseitig ist das Risiko der Fehlplatzierung von konkavseitigen Pedikelschrauben erhöht. Daher ist die Anwendung konkavseitiger Pedikelschrauben thorakal noch nicht vollständig etabliert. Ziel dieser Studie ist die Analyse der radiologischen und klinischen Ergebnisse nach Korrektur der AITS über konkavseitige Pedikelschrauben.
Methodik: Mittels einer prospektiven klinischen und radiologischen Kohortenstudie wurden 34 Patienten mit AITS zwischen 2006 und 2007 operativ versorgt mit einer dorsalen Korrekturspondylodese. Hierbei wurden nur Pedikelschrauben verwendet. Diese wurden im Scheitelbereich der thorakalen Krümmung mehr konkav- als konvexseitig instrumentiert. Es wurden die Korrekturergebnisse anhand von Ganzwirbelsäulen-Röntgenaufnahmen in 2 Ebenen, präoperativen Bendingaufnahmen und klinischen Untersuchungsparametern (Rippenbuckel, Lendenwulst) analysiert.
Ergebnisse: Bei 18 Patienten erfolgte eine selektive Instrumentation der Thorakalskoliose, bei 16 Patienten war zusätzlich der Einschluss der lumbalen Krümmung in die Instrumentationsstrecke erforderlich. Durchschnittlich wurden 11 (±1,9; 10-19) Segmente unter Implantation von durchschnittlich 16 Pedikelschrauben instrumentiert, davon im Mittel 4,6 (±1,2; 3-7) Schrauben konkavseititg periapikal im Scheitelbereich der Hauptkrümmung. Es kam zu keiner revisionsbedürftigen Schraubenfehllage.
Tabelle 1 [Tab. 1], Tabelle 2 [Tab. 2]
Schlussfolgerungen: Durch konkavseitige dorsale Pedikelschraubeninstrumentation konnte eine gute Korrektur in Bezug auf Cobbwinkel, Translation und Rotation der Primärkrümmung erzielt werden. Bei dem Stabrotationsmanöver erfolgte jedoch ein Abflachen des vorgebogenen 5.5mm Stabes, welches letztendlich zu einer nicht gewünschten Abflachung des sagittalen Profils führte.
Einschränkend müssen bei diesen vorläufigen Ergebnissen die Verlaufskontrollen abgewartet werden hinsichtlich Korrekturverlust und langfristigen Komplikationen. Zusammenfassend fand sich ein gutes primäres Korrekturergebnis nach Pedikelschraubeninstrumentation bei AITS und forciertem Besetzen der periapikalen konkaven Pedikel ohne wissentliche Schraubenfehllage. Eine CT-Studie zur genaueren Überprüfung der Schraubenlage ist in Planung.