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Langzeitergebnisse nach offener Reposition bei congenitaler Hüftluxation
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Published: | October 16, 2008 |
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Fragestellung: Dank der Ultraschalldiagnostik der Säuglingshüfte ist in den letzten Jahrzehnten die Zahl offener Hüfteinrenkungen immer niedriger geworden. Um den wenigen Fällen der offene Hüfteinrenkungen die bestmögliche Methode zuteil werden zu lassen, ist das Wissen um den Langzeitverlauf der Operation dringend erfoprderlich. Wir stellen die Langzeitergebnisse der offenen Reposition modifiziert nach Wagner und zweizeitig durchgeführter intertrochanterer Umstellungsosteotomie (ITO) vor.
Material und Methoden: 43 Patienten konnten im Mittel 32 Jahre und 9 Monate nach einer offenen Reposition und ITO klinisch und radiologisch nachuntersucht werden. Zum Zeitpunkt des Eingriffs waren die Patienten im Mittel 21 Monate alt (9 Monate bis 66 Monate). Untersuchungsparameter wie Schmerz, Bewegungsausmaß und Gehstrecke/Hinken wurde in den Scores nach Merle d´Aubign#e (0 bis max. 18 Punkte) und Severin (7 Gruppen: 1 = unauffälliges und schmerzfreies Hüftgelenk bis 7 = ausgeprägtes Hinken und ständige Behinderung) zusammengefasst. Das Ausmaß der degenerativen Veränderungen des betreffenden Hüftgelenkes wurde nach Kellgren eingeteilt (Grad 0 bis 4).
Ergebnisse: Das präoperative Ausmaß der Luxation eingeteilt nach Tönnis betrug bei 5% der Patienten Grad 1, bei 25% Grad 2, bei 45% Grad 3 und bei 25% Grad 4. Bei drei Patienten kam es zu einer Entwicklungsstörung des reponierten Hüftgelenkes, zweimal in Form einer avaskulären Femurkopfnekrose, einmal in Form einer Coxa magna. Zweimal musste bei Reluxation ein weiteres Mal offen reponiert werden. Nur eine Patientin bekam im Untersuchungszeitraum aufgrund einer schmerzhaften Arthrose eine Hüft TEP implantiert. Der Arthrose Grad nach Kellgren betrug im Mittel nach 32 Jahren 1,5 (Modalwert 1). Im Score nach Merle d´Aubigne erreichten die Patienten zwischen 12 und 18 Punkte (MW 16). In die zwei ersten Gruppen nach Severin, und damit einer weitgehend normalen Hüftgelenksfunktion entsprechend, konnten 63% der Patienten eingruppiert werden. Ein positives Trendelenburg´sches Zeichen hatten 20% der Patienten.
Schlussfolgerung: In dieser Arbeit konnte durch eine Langzeitbeobachtung über 32 Jahre gezeigt werden, dass die von H. Wagner modifizierte Technik der offenen Reposition des luxierten Hüftgelenkes komplikationsarm ist und für die Mehrzahl der Patienten eine normale Hüftgelenksentwicklung zu erwarten ist.