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6-Jahres-Ergebnisse der 4-Schrauben-OSG-Arthrodese
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Published: | October 9, 2007 |
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Material und Methoden: Anhand einer retrospektiven Studie wurden 72 von 92 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 53 Jahren (34-69 Jahren), bei denen eine 4-Schrauben-OSG-Arthrodese in dem Zeitraum von 01/94-12/00 durchgeführt wurde, klinisch und radiologisch durchschnittlich nach 5,9 Jahren nachuntersucht und die Daten anhand des AOFAS-Scale evaluiert.
Ergebnisse: Eine posttraumatische Arthrose lag in 90% (65/72), eine idiopathische Arthrose in 7% (5/72) und eine neuropathische Deformität in 3% (2/72) der Fälle vor.
Schwerwiegende Komplikationen traten lediglich in 2,6% (2/72) der Fälle auf. Bei einem Patienten kam es zu einer Pseudarthrose mit notwendiger Rearthrodese und bei einer Patientin mit HSMN zu einem Korrekturverlust mit einer Valgusfehlstellung von über 13°. Eine tiefe Weichteilinfektionen oder Osteitis trat in keinem Fall auf.
Präoperativ bestand eine höhergradige Fehlstellung bei 82%(56/72) der Fälle mit Varusfehlstellung in 50% (37/72), Valgusfehlstellung in 14% (10/72) und Spitzfußstellung in 12,5% (9/72). Zum Nachuntersuchungszeitpunkt wurde bei 15% (11/72) noch eine Fehlstellung, aber in einem deutlich geringerem Ausmaß als zum präoperativen Ausgangszustand, konstatiert. Dabei traten Varusfehlstellungen in 10% (7/72), Valgusfehlstellungen in 4% (3/72) und Spitzfußfehlstellungen in 1,4% (1/72) der Fälle auf.
Zum Operationszeitpunkt wurde im Subtalargelenk in 60% (43/72) und im Talonavikulargelenk in 36% (26/72) eine vorbestehende Anschlussarthrose konstatiert. Eine Progression der vorbestehenden Anschlussarthrosen zeigte sich zum Nachuntersuchungszeitpunkt zu 30% (30/43) im Subtalargelenk und zu 19% (5/26) im Talonavikulargelenk. Patienten ohne vorbestehende Anschlussarthrosen entwickelten im Verlauf in 17% (5/29) eine Arthrose des Subtalargelenkes und in 11% (5/46) eine Arthrose des Talonavikulargelenkes. Die kompensatorische Chopart-, Lisfrancbeweglichkeit betrug durchschnittlich 26° und die Rückfuß beweglichkeit 18°.
Nach dem AOFAS-Scale fanden sich präoperativ in 12,5% (9/72) befriedigende und in 87,5% (63/72) der Fälle schlechte Score-Ergebnisse, während zum Nachuntersuchungszeitpunkt in 50% (36/72) sehr gute, in 33% (24/72) gute, in 12 % (9/72) befriedigende und in 4% (3/72) schlechte Score-Ergebnisse evaluiert wurden.
Schlussfolgerung: Die 4-Schrauben-OSG-Arthrodese ist ein komplikationsarmes, sicheres Verahren mit Fusionsraten von über 98% bei geringer Inzidenz von Anschlussarthrosen und sehr guten bis guten Ergebnissen in über 80% der Fälle. Die OSG-Arthrodese hat damit nach wie vor einen festen Stellenwert in der Behandlung der posttraumatischen, komplexen OSG-Arthrose insbesondere zur Korrektur von Fehlstellungen.