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Präzision der Implantatpositionierung bei minimal-invasiver navigierter Implantation unikondylärer Schlitten
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Published: | October 9, 2007 |
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Fragestellung: Die minimal-invasive Implantation von unikondylären Schlitten führt zu einer signifikant verkürzten Rehabilitation mit verbessertem funktionellem Outcome (Oxford-Prothese, HSS-Score nach 1 Jahr: offene OP 78 Punkte, minimal-invasiv 92 Punkte). Jedoch zeigte sich in beiden Gruppen eine hohe Zahl von suboptimalen Positionierungen verbunden mit den möglichen Nachteilen für die Prothesenstandzeit. Daher wurde eine unikondyläre navigierte Schlittenprothese entwickelt, um ohne Verlust der minimalen Invasivität der Operationsmethode eine Verbesserung der Implantatposition zu erreichen. Vorliegende Multicenter-Studie stellt die Ergebnisse der ersten 49 prospektive erfassten Implantationen dar. Die Ergebnisse wurden mit 87 nicht- navigiert minimal- invasiv implantierten unikondylären Schlitten (Oxford III) verglichen.
Material und Methoden: In 4 Kliniken wurde die neu entwickelte kinematisch navigierte unikondyläre Knieprothese (Univation, Orthopilot Aesculap) bei 42 Patienten mit der Indikation mediale Gonarthrose implantiert (w:m = 34 :15, Durchschnittsalter: 65 Jahre [48-84]). Bei den postoperativen Röntgenbildern wurden die tibiale und femorale Implantatorientierung ap und seitlich analysiert. Anhand eines durch die Hersteller vorgegebenen Vermessungsschemas wurden die Ergebnisse ausgewertet. Klinisch wurde der postoperative Tag an dem die Patienten die 90° Beugung erreichten bestimmt.
Ergebnisse: 98% der femoralen Implantate lagen im 10° varus/ valgus Toleranz- Bereich, in der Vergleichsgruppe waren es 93%. Die seitliche Femurachse sollte zwischen 5 und 15° Flexion liegen, was in 75% der Fälle gelang im Vergleich zu 49% in der nicht- navigierten Gruppe. 98% der tibialen Implantate waren im <10° Varus und <5° Valgus- Bereich, 99% in der Vergleichgruppe. Bei der seitlichen Tibiaachse (Slope) waren 94% im Optimalbereich von 87°± 3°. In der Vergleichsgruppe lagen 90% in einem Toleranzbereich zwischen +7° und –5°. Durchschnittlich wurde die 90° Beugefähigkeit am 9. postoperativen Tag erreicht.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass die kinematisch Navigation unikondylärer Schlitten bei minimal invasivem Zugang in einem hohen Prozentanteil zu einer exakten Positionierung der Implantate führen. Verschiedene Weiterentwicklungen der Instrumente dürften hier zusätzliche Verbesserungen bringen. Es zeigte sich aber auch, dass die Durchführung navigierter Implantationen einer Lernkurve unterliegt. Das frühe Erreichen einer Beugefähigkeit von 90° zeigt, dass trotz zusätzlicher Inzisionen für die Navigationssender und die Navigationsplattform, die Vorteile des minimal invasiven Zuganges mit raschem guten funktionellem Ergebnis beibehalten werden konnten.