Article
Modifizierter dorsaler Zugang zur Osteosynthese von Scapulahals- und Glenoidfrakturen
Search Medline for
Authors
Published: | October 9, 2007 |
---|
Outline
Text
Die Zugänge zur Scapula bei dislozierten Scapulahals- und Glenoidfrakturen erlauben entweder eine nur eingeschränkte Darstellung oder erfordern eine ausgedehnte Muskelablösung mit eingeschränkter Nachbehandlungsmöglichkeit. Es werden ein modifizierter dorsaler Zugang zur Scapula vorgestellt und die funktionellen Ergebnisse anhand einer retrospektiven Analyse radiologisch und klinisch (Constant-Score) überprüft.
Der Zwei-Portal-Zugang ober- und unterhalb des M. infraspinatus ohne dessen Ablösung erlaubt die Darstellung des gesamten dorsalen Glenoidrandes. Vom 1.1.1992 bis zum 30.06.2006 wurden 37 Patienten (18 M, 10 F, Ø Alter 53 (35-69) Ja.), 9 mit Scapulahals- und 28 mit Glenoidfraktur über den Zwei-Portal-Zugang von dorsal osteosynthetisch stabilisiert. Bei den Glenoidfrakturen lagen nach Ideberg 15 Typ II, 4 Typ III, 3 Typ IV und 6 Typ IV Frakturen vor. Bei den Glenoidfrakturen gelang die Reposition radiologisch 21 x anatomisch, in 6 Fällen verblieb ein Frakturspalt unter 2mm, bei einem Patienten verblieb ein Frakturspalt von 2mm. In keinem Fall entwickelte sich eine sekundäre Omarthrose. Ein Patient wies nach 2 Jahren eine ACG-Arthrose auf.
Bei der klinischen Nachuntersuchung nach durchschnittlich 42 (4 - 84) Monaten fand sich ein durchschnittlicher Constant-Score von 79,9 (53 - 96, ± 16) Punkten auf der verletzten Seite mit einem durchschnittlich Wert von 94,3 auf der gesunden Seite. Es fand sich kein Unterschied zwischen den Scapulahals- und den Glenoidfrakturen.
Der dorsale Zwei-Portal-Zugang zur Scapula erlaubt eine gute Darstellung des Glenoids. Im Vergleich zur Literatur sind die erreichten funktionellen Ergebnisse besser als bei erweiterten Zugängen.