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Wirbelsäulenpatienten profitieren gleich von Wirbelsäulenoperationen verglichen mit konservativer Therapie: Eine Metaanalyse
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Published: | October 9, 2007 |
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Fragestellung: Operative Wirbelsäulentherapien verursachen zwischen 15-30% aller Kosten, die durch Wirbelsäulenerkrankungen hervorgerufen werden. Es wurde der Frage nachgegangen, ob in einer Metaanalyse der zur Verfügung stehenden Literatur wissenschaftliche Evidenz besteht, dass operative Verfahren bei Bandscheibenchirurgie, Stenose und Spondylose konservativen Verfahren überlegen sind.
Methodik: Mit einer hochsensitiven Suchstrategie wurden die zur Verfügung stehenden randomisierten kontrollierten Studien erfasst und analysiert. 60 randomisierte klinische Studien gingen in die Auswertung ein.
Ergebnis: Mit einem speziellem Algorithmus, der die Evidenzniveaus der einzelnen Studien wichtete, wurde die Bewertung durchgeführt. In keiner der Indikationen Prolaps, Stenose und Spondylose fand sich eine eindeutige Überlegenheit der operativen Therapie gegenüber einer nicht operativen Therapie. Sowohl operierte als auch konservativ therapierte Patienten zeigten in allen Gruppen signifikante Besserungen verglichen zum Zeitpunkt vor dem Beginn der Therapie.
Patienten mit Radikulopathie bei Diskusprolaps, bei denen eine operative Therapie durchgeführt wurde, zeigten eine schnellere Schmerzreduktion als konservativ behandelte Patienten. Es zeigte sich kein Ergebnisunterschied zwischen Mikrodiskektomie zur offenen Standardoperation. Instrumentierte Fusion zeigte keine Überlegenheit gegenüber nicht instrumentierten Fusionstechniken.
Schlussfolgerung: Es zeigte sich keine eindeutige Überlegenheit operativer gegenüber nicht operativer Wirbelsäulenbehandlungen. Eine Bandscheibenoperation kann aber den Schmerzverlauf nach Intervention verglichen zur konservativen Therapie abkürzen.