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Unterschiedliche Zementierungsqualität zwischen posteriorem und antero-lateralem transglutealen Zugang am Beispiel des geraden Exeter-Schafts
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Published: | October 9, 2007 |
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Fragestellung: Gibt es Unterschiede der Zementierungsqualität und Zementmanteldicke in Bezug zum Zugangsweg zum Hüftgelenk?
Methodik: In einer konsekutiven Implantationsserie wurden 236 gerade Exeterschaftprothesen zementiert implantiert. In 135 Fällen wurde der antero-laterale transgluteale und in 101 Fällen der posteriore Zugang gewählt. Alle Operationen erfolgten durch spezialisierte und erfahrene Operateure (Consultants). Die Röntgenanalyse erfolgte 2 Tage postoperativ und nach 1 Jahr post-Op. Die Röntgenanalyse beinhaltete die Zementierungsqualität nach der Barrack-Klassifikation und die Analyse der Zementmanteldicke in den Gruen-Zonen 1-14.
Ergebnisse: 66,3% (n=67) der über den posterioren Zugang implantierten Exeter-Schäfte wiesen eine Zementmanteldicke von mindestens 2mm in allen 14 Gruen-Zonen auf, gegenüber nur 47,4% (n=64) der transgluteal implantierten Prothesen. Statistisch war der Unterschied signifikant (p=0,004). Das höchste Risiko eines dünnen Zementmantels hatten die antero-proximalen Zonen 8 und 9. Die postero-distale Zone 12 war, durch die benutzte distale Zentrierungshilfe (Centraliser) deutlich weniger gefährdet. Die Zementierungsqualität gemessen mit der Barrack-Klassifikation zeigte keinen statistischen Unterschied.
Schlussfolgerung: Der posteriore Zugang zum Hüftgelenk weist ein signifikant geringeres Risiko für einen dünnen Zementmantel auf als der transgluteale antero-laterale Zugang, bei der Implantation einer Geradschaftprothese. Im Literaturvergleich mit anatomisch-geformten Schäften liegt das Risiko eines dünnen Zementmantels für Geradschäfte generell höher.