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Die Bedeutung der transcutanen Sauerstoffmessung (TCPO2) für die Unterschenkelamputation. Eine Auswertung von 300 Unterschenkelamputationen der Orthopädischen Universitätsklinik Ulm am RKU im Zeitraum 1995 - 2006
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Published: | October 9, 2007 |
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Einleitung und Fragestellung: Im Jahr werden in Deutschland 55.000 Menschen amputiert mit einem hohen Prozentsatz von Majoramputationen. Die Indikationsstellung für diese Majoramputation beruht häufig auf Empirie und ist nicht selten durch DRG-Variablen beinflußt. Um verläßliche medizinische Indikationen und deren Bedeutung für eine möglichst exakte praeoperative Festlegung des Amputationsniveaus zu determinieren, wurden die Unterschenkelamputationsfälle unserer Klinik der letzten 12 Jahre ausgewertet.
Methodik: Retrospektive Fallbewertung von 300 Patienten für den Zeitraum 01.01.95 – 31.12.2006 der Orthopädischen Universitätsklinik Ulm am RKU. Dabei Bewertung der praeoperativ erhobe-nen Sauerstoffparatialdruckwerte, der Anzahl der Komplikationen und insbesondere Wechsel auf höhere Amputationsniveaus.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 300 Patienten zur Auswertung gebracht werden, dabei zeigt sich, dass in der Klinik im Schnitt ein Wechsel auf ein höheres Amputationsniveau im Bereich von 10% liegt und damit am Unterrand der in der Literatur beschriebenen Nachamputationsraten. Die praeoperativ durchgeführte Sauerstoffpartialdruckmessung wurde in 75% der Fälle als zutref-fend erkannt und stellt ein wesentliches praeoperatives Entscheidungskriterium dar, um die Amputationshöhe festzulegen. In 15% der Fälle werden aufgrund von klinischen Aspekten bereits praeoperativ eine differente Entscheidung zur TCpO2-Messung getroffen.
Die mittlere Verweildauer der Patienten betrug vor dem DRG-Zeitraum 21 Tage, im Rahmen der DRG’s 14,5 Tage. Die Indikation waren Diabetes mellitus und pAVK und mit einem Pro-zentsatz von 72,5% die Kombination von beiden.
Schlussfolgerung: Die praeoperative Sauerstoffpartialdruckmessung stellt einen guten meßtechnischen Parame-ter für die Indikationsstellung des Amputationsniveaus dar, jedoch lassen sich klinische Er-fahrung und postoperatives Management in ihrer Wertigkeit für die Heilungsraten nach Un-terschenkelamputationen nicht wegdiskutieren.