gms | German Medical Science

27th German Cancer Congress Berlin 2006

German Cancer Society (Frankfurt/M.)

22. - 26.03.2006, Berlin

Einsatz von Ga-68 DOTATOC bei intrazerebralen Meningiomen vor stereotaktischer Bestrahlung

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Stephanie Biedenstein - Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg, Deutschland
  • M. Henze - Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg
  • H. Adam - Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg
  • J. Schumacher - Klinische Kooperationseinheit Nuklearmedizin Radiopharmazie, DKFZ und Universtitätsklinikum Heidelberg
  • S. Milker-Zabel - Klinische Kooperationseinheit Radioonkologie, DKFZ und Universtitätsklinikum Heidelberg
  • H. R. Mäcke - Radiopharmazie, Universtiätsklinikum Basel
  • U. Haberkorn - Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg

27. Deutscher Krebskongress. Berlin, 22.-26.03.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocIS014

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dkk2006/06dkk014.shtml

Published: March 20, 2006

© 2006 Biedenstein et al.
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Ziel: Meningiome sind im kontrastmittelgestützten MRT gut sichtbar. Schwierig ist jedoch häufig die Tumorabgrenzung bei starker duraler Reaktion oder zum Beispiel am Sinus cavernosus oder der Opticusscheide. Meningiome tragen an ihrer Zelloberfläche Somatostatinrezeptoren (SSTR) vom Subtyp 1 und 2. Diese Arbeit untersucht die Anwendbarkeit des PET-fähigen Tracers Ga-68 DOTATOC für die Bestrahlungsplanung.

Methodik: Im Rahmen der stereotaktischen Bestrahlungsplanung wurden Patienten mit Meningiomen (WHO I°; Durchmesser 7 - 25 mm) mittels CT, MRT und PET untersucht. Die PET erfolgte in individueller Fixationsmaske mit Ga-68 DOTATOC (HWZ: 68 min), das spezifisch an SSTR exprimierende Tumoren bindet. Als erstes wurde ein dynamischer PET-scan (ECAT EXACT; 3D-Mode; iterative OSEM Rekonstruktion) über 60 min. nach i.v. Injektion von 175 MBq Ga-68 DOTATOC akquiriert. Anschließend wurde der Kopf des Patienten in der individuellen Fixationsmaske gelagert und eine weitere Messung über 20 min. angeschlossen. Um eine Bildfusion mit CT und MRT durchführen zu können, wurde ein spezielles Lokalisierungsystem mit 20 MBq 18-FDG gefüllt und um den Kopf platziert. Alle Untersuchungsdaten wurden dann im Bestrahlungsplanungsprogramm Virtuos korreliert und das Zielvolumen bestimmt.

Ergebnisse: Mit der stereotaktischen Bildkorrelation konnten alle Tumore sicher und plausibel detektiert werden. Alle zeigten entsprechend ihres Differenzierungsgrades und Expression der SSTR einen hohen Tracer-Uptake zum umliegenden Hirngewebe, das keine Anreicherung zeigte (Kontrast TU / Hirngewebe > 1:60 bis 1:180). Einzig die Hypophyse, die mit SSTR 2 ausgestattet ist, zeigte ebenfalls einen kräftigen Uptake. In der Überlagerung zeigte sich bei mehreren Herden eine differente Ausdehnung zwischen PET und der MRT. Zusätzlich wurden mit der PET zuvor nicht bekannt weitere Meningiome entdeckt.

Schlussfolgerungen: Mit dem Tracer 68-Ga-DOTATOC ist es möglich bei guter räumlicher Auflösung mit PET Zusatzinformationen, insbesondere bei nicht resektablen SSTR positiven Tumoren des zentralen Nervensystems, zu erhalten. Die Überlagerung der MRT mit den PET Aufnahmen zeigten teilweise eine differente Ausdehnung des Tumorbezirks. Es muß geprüft werden, ob damit in Zukunft eine genauere Definition des Zielvolumens möglich ist. Des weiteren können mit dieser Methode nicht invasiv differentialdiagnostische Informationen zur näheren Charakterisierung nicht biopsierbarer Tumoren gewonnen werden.