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Joint German Congress of Orthopaedics and Trauma Surgery

02. - 06.10.2006, Berlin

Interdisziplinäres Konzept zur Behandlung von Wirbelsäulenmetastasen

Meeting Abstract

  • M. Schultheiss - Unfallchirurgie Universitätsklinikum Ulm, Abteilung für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Ulm, Germany
  • M. Arand - Unfallchirurgie Universitätsklinikum Ulm, Abteilung für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Ulm, Germany
  • A. von Baer - Unfallchirurgie Universitätsklinikum Ulm, Abteilung für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Ulm, Germany
  • L. Kinzl - Unfallchirurgie Universitätsklinikum Ulm, Abteilung für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Ulm, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocW.11.1-829

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Published: September 28, 2006

© 2006 Schultheiss et al.
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Einleitung: Die Inzidenz von Wirbelsäulenmetastasen steigt aufgrund des Fortschritts in der Behandlung von Tumorerkrankungen und der dadurch verlängerten Lebenserwartung an. Mit wenigen Ausnahmen ist die Behandlung von Metastasen an der Wirbelsäule palliativ, mit dem Ziel durch geringst mögliche Intervention verbunden mit minimaler Morbidität und Mortalität die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Primäres Ziel eines operativen Vorgehens ist die Schmerzreduktion sowie die Sicherung der Stabilität um die aktive Mobilität des Patienten zu erhalten. Ziel dieser Studie war die Evaluation des klinischen Outcomes eines interdisziplinären Behandlungskonzeptes (Operation, Bestrahlung, Chemo-/ Immuntherapie) je nach Entität bei Wirbelsäulenmetastasierung.

Methoden: In dieser Studie wurden 144 Patienten (77 Männer und 67 Frauen) mit stabilitätsgefährdeten Metastasen an der Wirbelsäule zwischen 1991 und 1999 initial behandelt und der klinische Verlauf bis 2005 durch regelmäßige Nachsorge beobachtet. Im Rahmen eines initialen interdisziplinären Behandlungskonzeptes wurde der betroffene Wirbelsäulenabschnitt von ventral/ dorsal oder kombiniert dekomprimiert und stabilisiert. Anschließend erfolgte je nach Primärtumor (Mamma n=42, Niere n=24, gastroenterologisch n=16, Lunge n=5, Lymphome n=9, Plasmozytome n=18, Prostata n=6, Schilddrüse n=7, andere n=17) die Bestrahlung, Chemo-/ Immuntherapie. Das Follow up wurde nach 3 und 6 Monaten, sowie jedes Jahr mit klinisch/ radiologischer Untersuchung (Röko und CT / oder MRT) durchgeführt. Kaplan Meier Kurven wurden erhoben.

Ergebnisse: Das mediane Überleben nach interdisziplinärer Behandlung variierte zwischen 3 Monate (Range 2-12) bei Bronchialkarzinommetastasen und 8 Monate (Range 1-48) bei Hypernephrommetastasen, sowie 11 (Range 1-46) Monate bei Mammakarzinommetastasen und 18 Monaten (Range 1-64) bei Plasmozytomen. 22 Patienten haben bislang überlebt, einigen nun mehr als 8 Jahre nach Auftreten der Wirbelmetastasierung.

Diskussion: Ein an den Primärtumor angepasstes interdisziplinäres Behandlungskonzept mit Operation, Bestrahlung, Chemo-/ Immuntherapie verbessert im Literaturvergleich die Lebenserwartung und vor allem Lebensqualität von Patienten mit Wirbelsäulenmetastasen.