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Joint German Congress of Orthopaedics and Trauma Surgery

02. - 06.10.2006, Berlin

Welche Faktoren beeinflussen eine erfolgreiche Schnellrehabilitation nach primärer Knieendoprothetik?

Meeting Abstract

  • M. Schneider - Orthopaedic Surgery, University of Edinburgh; New Royal Infirmary, Edinburgh, United Kingdom
  • G. Ballantyne - Orthopaedic Surgery, University of Edinburgh; New Royal Infirmary, Edinburgh, United Kingdom
  • K. McGregor - Orthopaedic Surgery, University of Edinburgh; New Royal Infirmary, Edinburgh, United Kingdom
  • C. McAuley - Orthopaedic Surgery, University of Edinburgh; New Royal Infirmary, Edinburgh, United Kingdom
  • E. Hogg - Orthopaedic Surgery, University of Edinburgh; New Royal Infirmary, Edinburgh, United Kingdom
  • S.J. Breusch - Orthopaedic Surgery, University of Edinburgh; New Royal Infirmary, Edinburgh, United Kingdom

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocW.4.2.3-283

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Published: September 28, 2006

© 2006 Schneider et al.
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Einleitung: Die verkürzte stationäre Behandlung nach primärer Knieendoprothetik (K-TEP) wird auch in den Zeiten der DRGs immer wichtiger. Bisher gibt es nur wenige Daten über prediktive Faktoren einer erfolgreichen Kurzzeitrehabilitation.

Methoden: 2005/6 wurde eine prospektive Studie mit 50 Patienten nach K-TEP durchgeführt. Die Patienten wurden ohne Vorselektion operiert und erhielten ein standardisiertes, erweitertes Rehabilitationsprogramm (Joint Care®, Biomet Merck UK). Ziel war die Entlassung am 3. bis maximal 5. postoperativen Tag nach Hause. Ausgewertet wurde wieviele Patienten dieses Ziel erreichten und welche Faktoren einen positiven, negativen und neutralen Einfluss hatten.

Ergebnisse: 72% (n=36 von 50) aller Patienten konnten zum Zielzeitpunkt nach Hause entlassen werden. Die durchschnittliche Verweildauer lag bei 5,5 Tagen (3-19). Positive Faktoren waren: Alter <60, Wohnen mit Partner/Familie, Gehstrecke ueber 1,5 km und fehlende Gehhilfe praeoperativ, 3m-Gehtest <16 Sekunden und fehlende relevante Nebenerkrankungen. Negative Faktoren waren: Alter >75, Alleinlebende, Panarthrose, Gehstrecke <500 Meter präoperativ, 3m-Gehtest >16 Sekunden, Insall-Kategorie B und ASA 3. Geschlecht, Diagnose (wenn nicht: Panarthrose), BMI, Insall-Kategorie A oder C, Schmerzintensitaet und WHO-Schmerzgruppe präoperativ hatten keinen Einfluss. Als Komplikationen traten 1 oberflächliche Wundinfektion und 1 Teilverletzung des Innenbandes intraoperativ auf, die erfolgreich therapiert werden konnten. 1 Patientin hat bisher einen persistierenden Peroneusschaden nach erfolgtem femoralen Nervenblock. 80% der Patienten waren zum Nachuntersuchungszeitpunkt (6 Wochen post-Op) sehr zufrieden oder zufrieden mit dem Operationsverlauf und dem Schnellrehabilitationsprogramm. 20% waren nach 6 Wochen noch nicht zufrieden mit dem bisher erreichten Operationsergebnis, jedoch alle mit dem Schnellrehabilitationsprogramm.

Schlussfolgerung: Eine Schnellrehabilitation nach primärer K-TEP ohne erhöhte Komplikationsrate ist möglich. Prediktive Faktoren konnten herausgearbeitet werden und koennen fuer zukuenftige gezieltere Programme eingesetzt werden. Dies kann zu einer Kostenreduktion im Gesundheitssystem führen ohne eine medizinische Gefährdung des Patienten bei guter Patientenzufriedenheit.