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10 Jahresresultate der Gelenkspaarungen Metall-Metall und Keramik-Polyäthylen bei zementfreien Titanimplantaten der Hüfte
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Published: | September 28, 2006 |
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Ergibt Metasul im Langzeitverlauf einen geringeren Abrieb?
Seit 1987 verwenden wir regelmässig die zementfreie Alloclassic-Zweymüller Hüftgelenks-totalprothese. Bis Ende 1996 wurde damit 699 mal die Gelenkspaarung Keramik–Polyethylen und seit 1992 299 mal die Metall-Metall Paarung Metasul verwendet. Prospektive, klinische und radiologische Nachkontrollen 3 Monate, 1, 2, 5, 10 und 15 Jahre nach der Primärimplantation. Während die 5 Jahresüberlebensraten nach Kaplan und Meier (Endpunkt jede operative Revision) bei Keramik-PE mit 99.7% und bei Metasul mit 98.9% keinen signifikanten Unterschied ergaben, konnte mit einer in unserer Klinik vorgenommenen und später in Basel genehmigten Dissertation nach 5 Jahren ein deutlicher Unterschied der Abrieb-assoziierten Röntgenveränderungen, wie Osteolysen, Sklerosen oder Randsäume nachgewiesen werden. Diese Veränderungen fanden sich bei Keramik-PE in 52,6%, bei Metasul aber nur in 37.1%. Die 10 Jahreskontrolle ergab bei der Paarung Keramik-PE, als Folge des zunehmenden PE-Inlay-Abriebes, einige Osteolysen, die häufig zu einem isolierten Inlaywechsel führten.
Bei Metasul selbst waren 2 mal (in 0.66%), wahrscheinlich durch eine Metallsensitivität induzierte, lokale Osteolysen festzustellen, die aber nach dem Wechsel des Gelenklagers sistierten und sich sogar teils zurückbildeten.
Die Metasul-10-Jahres-Ueberlebensrate von 98.3 % hat sich, besonders im Vergleich zur früheren 5 Jahreskontrolle, insgesamt kaum mehr verändert, während bei Keramik-PE, als Folge des teils höheren Inlay-Abriebes, bei der 10 Jahresrate von 97.7% schon eine zunehmende Verschlechterung festgestellt werden kann, die sich bei der 15 Jahreskontrolle (Survivalrate auf 90.3% gesunken) noch deutlicher manifestiert. Zusammenfassend bestätigt der 10 Jahres Verlauf nun auch klinisch das im Labor festgestellte bessere Abriebverhalten von Metasul, das sich, entsprechend der im Langzeitverlauf nachgewiesenen geringeren Röntgen-Abriebveränderungen, auch nach 15 und 20 Jahren, nicht mehr wesentlich ändern sollte.