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Sekundäre Patella baja nach Knieprothesenimplantation in Abhängigkeit unterschiedlicher Zugangstechniken
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Published: | September 28, 2006 |
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Fragestellung: Eine sekundäre Verkürzungen des Ligamentum patellae tritt nach unterschiedlichen Verletzungen und Operationen am Kniegelenk, einschließlich der Prothesenimplantation, mit einer Inzidenz von 30-60% auf. Die Patella baja – Position kann zu Veränderungen der Mechanik, einem reduziertem Bewegungsausmaß, vorderen Knieschmerzen und frühzeitigen PE Abrieb führen. Es war Hypothese der Studie, dass die Inzidenz der Patella baja – Entwicklung durch Vermeidung von Patellaeversion und Torsion des Ligamentum patellae reduziert werden kann.
Methodik: Gruppe 1 beinhaltet 74 Knieprothesen, die mit dem Mini-Mid-Vastus Zugang ohne Patellaeversion implantiert wurden. In Gruppe 2 wurden 57 Knieprothesen zusammengefasst, bei denen der mediale parapatellare Zugang mit Patellaeversion genutzt wurde. Präoperative Unterschiede in den demographischen Daten, sowie den klinisch-radiologischen Ausgangswerten bestanden nicht. Postoperative Veränderungen der Patellahöhe wurden auf Röntgenbildserien mit Grenzwerten von 5% und 10% Verkürzung des Kniescheibenbandes bestimmt. Prä- und postoperative Knee Society Scores, perioperative Daten und Komplikationen wurden evaluiert.
Ergebnisse: Patellaeversion und Verdrehungen des Ligamentum patellae führten zu einer signifikant erhöhten Inzidenz von sekundärer Patella baja. In Gruppe 1 waren die Inzidenzen 12% (9 Fälle) und 5% (4 Fälle) bei den Bestimmungsgrenzen von 5% und 10% Verkürzung. Die Inzidenzen waren 37% (21 Fälle) und 14% (8 Fälle) in Gruppe 2. Die durchschnittlichen Veränderungen der Ligamentum patellae - Längen waren -0,68 mm ± 2,0 (-6 – 4) in Gruppe 1 und -1,72 mm ± 2,3 (-8 – 3) in Gruppe 2 [p< 0,05]. Die sekundäre Verkürzung des Ligamentum patellae korrelierte mit einen reduzierten Bewegungsausmaß.
Schlussfolgerung: Eine ausgedehnte chirurgische Darstellung, Zug und Torsion des Ligamentum patellae führt zu Veränderungen in der Sehnenstruktur, welche folgend Adhäsionen, Fibrosierungen, Sehnenverkürzungen und reduzierte Bewegungsausmaße hervorrufen. Die Inzidenz der Patella baja – Entwicklung kann durch Vermeidung der Patellaeversion signifikant reduziert werden. Diese Modifikation der Operationstechnik beeinflusst die klinischen Resultate und kann das Langzeitergebnis der Prothesen positiv mitbestimmen.