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Das Contact System – Ein neues thorakoskopisch implantierbares Stabilisationssystem zur Behandlung von Wirbelsäuleninstabilitäten – Implantatdesign, In- vitro- Testung, Implantationstechnik und erste klinische Ergebnisse
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Published: | September 28, 2006 |
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Fragestellung: Höhergradige ventrale Defekte der Wirbelsäule bei Tumoren, Entzündungen oder Verletzungen erfordern geeignete ventrale Abstützungen, eventuell in Kombination mit dorsalen Instrumentationen. Cage bzw. Plattensystem verfolgen unterschiedliche Zielsetzungen. Neuere Systeme sollten dabei Vorteile gegenüber klinisch etablierten Verfahren bieten. In der vorliegenden Studie wurde das Contact Platten System (Fa. Signus) untersucht.
Methode: Das Implantatdesign wurde im Hinblick auf die Anwendbarkeit für endoskopische Techniken anhand eines Kriterienkataloges hinsichtlich Bauhöhe, Repositionstechnik, Winkelstabilität, im Vergleich zu klinisch etablierten Verfahren analysiert. Die biomechanische Bewertung wird in einer vergleichenden In -vitro -Primärstabilitätstestung in einem Korporektomiemodell erörtert. Die Implantationstechnik wird dargestellt und die operationsbedingten Schritte erläutert. Analysiert werden Op Zeit, Implantatbedingte Komplikationen, genauso wie in der radiologischen Nachuntersuchung über einen Zeitraum von 6 – 12 Monaten Lockerungszeichen oder Materialversagen bzw. Pseudarthrosenrate. Anhand einer ersten prospektiven Follow up Untersuchung von konsekutiven 22 Fällen (20 Männer, 2 Frauen, Alter im Mittel 43,2 J) sollen klinische Ergebnisse dargestellt werden. Indikationen waren in erster Linie ventrale Defekte bei Frakturen des thorakolumbalen Überganges, Defekte nach Aufrichtungsoperationen bei kyphotischer Deformitäten sowie Tumorosteolysen. In mehr als der Hälfte der Fälle lag eine Querschnittlähmung entsprechend der ASIA Klassifikation A-C vor.
Schlussfolgerung: Das neue System zeigt in der Bewertung anhand des Kriterienkataloges eine uneingeschränkte endoskopische Anwendbarkeit von BWK 5 bis LWK 4. Die biomechanischen Bewertungen lassen in geeigneten Fällen die Verwendung als stand alone Implantat zu, dies konnte im klinischen Einsatz bestätigt werden. Operationstechnisch zeigten sich bei der faktisch einfachen endoskopischen Montage der Komponenten keine Kritikpunkte. Bei den bekannten Vorteile der minimal invasiven ventralen Stabilisation, wie geringere Morbidität, geringerer Schmerzmittelbedarf war bei allen Patienten die korsettfrei Nachbehandlung möglich. Implantatbedingte Komplikationen traten nicht auf.