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Joint German Congress of Orthopaedics and Trauma Surgery

02. - 06.10.2006, Berlin

Zytotoxische Wirkung und Gewebeeindringtiefe von Phenol zur Behandlung von Riesenzelltumoren

Meeting Abstract

  • U. Leichtle - Eberhard-Karls Universität Tübingen, Orthopädische Universitätsklinik, Tübingen, Germany
  • I. Kieckbusch - Eberhard-Karls Universität Tübingen, Orthopädische Universitätsklinik, Tübingen, Germany
  • C.I. Leichtle - Eberhard-Karls Universität Tübingen, Orthopädische Universitätsklinik, Tübingen, Germany
  • H. Wolburg - Institut für Pathologie, Eberhard-Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • M. Rudert - Eberhard-Karls Universität Tübingen, Orthopädische Universitätsklinik, Tübingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocW.3.6.2-1521

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Published: September 28, 2006

© 2006 Leichtle et al.
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Fragestellung: Der Riesenzelltumor des Knochens macht 15% der benignen und 3-8% aller Knochentumoren aus. Üblicherweise wird der Tumor kürettiert. Die zusätzliche lokale Anwendung von Phenol wird als hilfreich beschrieben, um einem Rezidiv entgegenzuwirken. Es sind bislang noch keine Arbeiten, welche die Eindringtiefe von Phenol in das Tumorgewebe beschreiben publiziert. Phenol wird mit ganz unterschiedlichen Konzentrationen und Einwirkzeiten klinisch angewandt, da eine fundierte wissenschaftliche Grundlage bisher fehlt. Im Rahmen dieser Studie soll anhand von Gewebeproben die Eindringtiefe von Phenol an Riesenzelltumoren untersucht werden. Hierbei werden unterschiedliche Phenolkonzentrationen und Einwirkzeiten gegenübergestellt. Die gewonnenen Daten sollen dazu dienen eine Therapieempfehlung bezüglich der optimalen Phenolkonzentration und Einwirkzeit zu erarbeiten.

Methodik: An unmittelbar zuvor entnommenem vitalen Tumorgewebe wurde in vitro das Ausmaß der Zellschädigung und die Eindringtiefe von Phenol abhängig von der Konzentration und der Einwirkzeit bestimmt. Untersucht wurde die Wirkung einer 6, 60 und 80%igen Phenollösung jeweils nach 1 und 3 Minuten. Die Präparate wurden umgehend nach der Phenolbehandlung in Paraffin eingebettet. Die Paraffinblöcke wurden anschließend geschnitten und die Präparate gefärbt. Lichtmikroskopisch wurde die Gewebedestruktion in Abhängigkeit von der Eindringtiefe untersucht. Darüber hinaus wurde jeweils ein Präparat in Glutaraldehyd eingebettet und transmissionsmikroskopisch untersucht.

Ergebnisse: Die 6%ige Phenollösung führte lediglich zu einer Schädigung der obersten Zellagen. Interessant war die Beobachtung, daß bei der 60 und 80%igen Lösung jeweils ca. 10 Zelllagen massiv geschädigt/destruiert waren. Eine Erhöhung der Konzentration führte somit in diesem Bereich nur noch zu einer unwesentlichen Veränderung der erreichten Gewebeschädigung.

Schlussfolgerung: Mit einer 6%igen Phenollösung ist keine relevante Tiefenwirkung zu erreichen. Eine 60%ige Phenollösung führt zu einer Destruktion der oberen ca. 10 Zellagen, wobei eine weitere Erhöhung der Konzentration nur noch zu einer geringen Veränderung der Eindringtiefe führt.