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5-Jahres-Ergebnisse mit dem MUTARS© System zur Rekonstruktion ausgedehnter Knochendefekte an der unteren Extremität
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Published: | September 28, 2006 |
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Fragestellung: Die Behandlung ausgeprägter Knochendefekte ist ein bekanntes Problem in der orthopädischen Onkologie. In den vergangenen Jahren kommen modulare Endoprothesensysteme immer häufiger zur Anwendung, da sie ein individuelles Anpassen der Prothese und vielfältige Möglichkeiten zur Rekonstruktion intraoperativ ermöglichen. Durch fortlaufende klinische Untersuchungen sollte überprüft werden, ob durch die Implantation von Tumorprothesen zufrieden stellende Ergebnisse bei der Behandlung ausgedehnter Knochendefekte der unteren Extremität zu erreichen sind.
Methode: In einer prospektiven klinischen Studie wurden die Ergebnisse, der an einer orthopädischen Universitätsklinik seit 1995 implantierten MUTARS© Prothesen ausgewertet.
Ergebnisse: Bis zum Jahr 2005 wurden 111 Patienten operiert. Dabei beträgt der Nachuntersuchungszeitraum bei 52 Patienten mehr als 5 Jahre. Die Indikation zur Implantation bestand zumeist im Vorliegen eines lokalen Primärtumors (70,3%). Häufigster Tumor war das Osteosarkom (38,7%) und meist war das distale Femur betroffen (44,6%). Nach 5 Jahren waren noch 66,8% der Patienten am Leben. Revisionspflichtige Komplikationen (n=65) traten bei 37,8% der Patienten auf. In 48 Fällen (73,8%) erforderten diese zumindest eine Teilrevision des Implantates. Mit 21,6% nach 5 Jahren stellte die aseptische Lockerung die häufigste Komplikation dar. Auffällig war der Zusammenhang zwischen aseptischer Lockerung und extraartikulärer Resektion sowie zementierter Verankerung. Die 5-Jahres-Überlebensrate der Prothesen betrug 77,3%.
Schlussfolgerung: Der Einsatz des MUTARS© Systems bei Tumorpatienten an der unteren Extremität gewährleistet nach 5 Jahren ein gutes onkologisches Outcome bei Erhalt der Gliedmaßen. Hohe Komplikationsraten zeigen sich vor allem bei extraartikulären Resektionen und zementierter Verankerung. Deshalb sollte wenn möglich eine zementfreie Verankerung angestrebt werden. Insgesamt ist eine ausführliche Aufklärung der Patienten über die Perspektiven einer solch ausgedehnten Operation erforderlich.