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Joint German Congress of Orthopaedics and Trauma Surgery

02. - 06.10.2006, Berlin

Ressourcenmanagement im Katastrophenfall

Meeting Abstract

  • S.-M. Heining - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum LMU - Innenstadt, München, Germany
  • S. Nestler - CAMP, TU, München, Germany
  • P. Hornburger - Berufsfeuerwehr, Landeshauptstadt, München, Germany
  • G. Klinker - CAMP, TU, München, Germany
  • K.-G. Kanz - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum LMU - Innenstadt, München, Germany
  • E. Euler - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum LMU - Innenstadt, München, Germany
  • CAS-CAMP collaboration LMU/TU Munich

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocW.3.1.1-1846

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Published: September 28, 2006

© 2006 Heining et al.
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Fragestellung: Bei Großschadensereignissen wie Bus- oder Eisenbahnunfällen, Großbränden oder Terroranschlägen kommen auf die Rettungskräfte durch den Massenanfall von Verletzten (MANV) besondere logistische Herausforderungen zu. Die Verletzten müssen von der Einsatzleitstelle auf alle erreichbaren Krankenhäuser entsprechend der dort vorhandenen Kapazitäten und der Schwere der Verletzungen aufgeteilt werden. Nach der Triage durch einen Notarzt oder speziell ausgebildete Rettungsassistenten werden die Verletzen den entsprechenden Krankenhäusern zugeteilt und dorthin zur Weiterversorgung verbracht.

Methode: Unter anderem in Hinblick auf die Großveranstaltungen im Rahmen der kommenden Fußballweltmeisterschaft in Deutschland wurden Schwachpunkte im Informationsfluss analysiert und anhand eines prototypischen Systems Vorschläge zur Unterstützung der Einsatzkräfte gemacht. Zum Einsatz kommen PDAs für die Sichtungsteams und Tablet PCs für die mobile Einsatzleitstelle, deren Daten dann zusammen mit den Kapazitätsmeldungen der Krankenhäuser in der Einsatzleitstelle zur Koordination der weiteren Versorgung benutzt werden. Die Patienten werden mittels einer Umhängekarte mit aufgedrucktem Barcode identifiziert, die von den mit Barcodelesern ausgestatteten PDAs ausgelesen werden kann. Hierbei ist insbesondere darauf zu achten, dass die vorhandenen Abläufe nicht behindert oder gar verzögert werden.

Ergebnisse: Bei einer Übung zur Vorbereitung der Rettungsdienste in München auf mögliche Großschadensereignisse wurden 2 Sichtungsteams der Berufsfeuerwehr München mit dem PDA-gestützten Triagesystem ausgestattet. Der Ablauf wurde von der Sichtung am Unfallort über die Transportentscheidung bis zur Übergabe und Erstdiagnostik in der Klinik erprobt. Durch die parallele Erfassung der Sichtungsdaten in Echtzeit ist der Leitstelle vor Ort ein schnellere und präzisere Abbildung der Schadenslage möglich. Der LNA kann die Entscheidungen der Sichtungsteams nachvollziehen und ggf. korrigieren, wodurch der Anspruch auf ärztliche Leitung der Triage gewahrt wird. Die Zuordnung der Patienten vom Unfallort bis in die Klinik bleibt nachvollziehbar und die Datenübermittlung von Personendaten an Behörden zur Indentifizierung ist möglich.

Abbildung 1 [Abb. 1].

Zusammenfassung: Die Einführung eines EDV-gestützten Triage- und Identifizierungsystems ermöglicht eine schnellere und inhaltlich präzisere Datenerhebung und -Übermittlung bei Großschadensereignissen. Die Definition von Standards bzgl. erfasster Triage- und Personendaten ist notwendig und eine zentrale Erfassung sinnvoll um die Identifizierung und das Patiententracking zu optimieren.