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Joint German Congress of Orthopaedics and Trauma Surgery

02. - 06.10.2006, Berlin

Computergestützte Entwicklung eines optimierten OP-Einbestellalgorithmus

Meeting Abstract

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  • F. Hinrichs - Universitätsklinikum Giessen und Marburg, Standort Marburg, Klinik für Orthopädie und Rheumatologie, Marburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocW.1.1-221

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Published: September 28, 2006

© 2006 Hinrichs.
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Fragestellung: Besteht die Möglichkeit durch retrospektive Datenanalyse und die Verwendung einer Simulationssoftware einen optimierten OP-Einbestellalgorithmus zur bedarfsadaptierten langfristigen Operationsplanung zu entwickeln?

Methodik: Mittels ausgiebiger Prozessanalyse wurden die gegebenen Arbeitsabläufe der OP-Einbestellung untersucht sowie die Ergebnisse mit einem eigens entwickelten EDV-Dokumentationswerkzeug festgehalten. Durch die Diskussion mit ärztlichem und administrativem Personal sowie OP-Pflegepersonal konnten potentielle Fehlerquellen aufgedeckt und die Rahmenbedingungen der Klinik für Orthopädie identifiziert werden. Hierbei handelt es sich um die Option der Inanspruchnahme einer Wahlleistung, die Möglichkeit einer Eigenblutspende, die Begrenzung der Anzahl der OP-Siebe bei gewissen Operationsverfahren und die begrenzte tägliche Arbeitszeit des Personals. Anhand dieser Eckdaten konnte ein optimierter OP-Einbestellalgorithmus entwickelt werden, der mittels einer Simulationssoftware im Hinblick auf die Anzahl der Operationen pro Jahr, die präoperative stationäre Wartezeit und die stationäre Gesamtverweildauer untersucht wurde.

Ergebnisse: Der Vergleich der Simulationsergebnisse zwischen dem bisherigen und dem optimierten OP-Einbestellalgorithmus zeigte, bei einem Signifikanzniveau von 0,05, einen signifikanten Unterschied sowohl hinsichtlich der präoperativen stationären Wartezeit als auch der stationären Gesamtverweildauer. Die präoperative stationäre Wartezeit sank um 0,59 Tage und die stationäre Gesamtverweildauer um 0,69 Tage bei insgesamt unveränderter OP-Frequenz pro Jahr. Zwischenzeitlich konnte der optimierte OP-Einbestellalgorithmus im Klinikinformationssystem bei gleichzeitiger Etablierung eines Zentralen Patienten Managements (ZPM) in der klinischen Routine umgesetzt werden.

Schlussfolgerung: Durch die Prozessoptimierung der OP-Planung und die OP-Einbestellung konnte ein optimierter OP-Einbestellalgorithmus entwickelt werden, der nicht nur eine langfristige OP-Planung ermöglicht, sondern auch zu einer Reduzierung der präoperativen stationären Wartezeit sowie der Gesamtverweildauer führt. Eine Unterstützung durch eine angepasste EDV-Lösung im Umfeld eines Klinikinformationssytems erscheint äußerst sinnvoll.