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Temporäre perkutane Spondylodese C1/2 und Halofixation als Behandlungsalternative bei komplexen Verletzungen der oberen HWS
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Published: | September 28, 2006 |
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Einleitung: Dislozierte Kombinationsverletzungen der oberen HWS wie C 1/2-Frakturen machen häufig eine occipito-zervikale Fusion notwendig, insbesondere wenn die Fehlstellung im Halo-Fixateur nicht redressiert werden kann. Wir berichten über den Verlauf und das Behandlungsergebnis einer komplexen HWS-Verletzung einer jungen Frau, welche durch eine geschlossene Reposition der C1/2-Fraktur und anschließender perkutanen temporären Spondylodese nach Magerl (K-Drähte der oberen HWS C 1/2) plus Halotransfixation therapiert wurde.
Methodik: Die 25-jährige Patientin erlitt nach Verkehrsunfall eine dislozierte Jefferson-Fraktur, eine Densfraktur vom Typ II nach Anderson und d’Alonso mit Protusion in das Foramen magnum, sowie eine HWK-6/7-Luxationsfraktur. Es erfolgte die ventrale Spondylodese C 6/7 mittels Beckenkammspan und H-Plattenfixation, sowie die dorsale temporäre Spondylodese mittels K-Drähten nach Magerl C 1/2 und die zusätzliche Halotransfixation, wobei so der Denshochstand beseitigt werden konnte. Die Aufhebung der temporären Transfixation C 1/2 durch Entfernung der K-Drähte sowie die Entfernung des Halofixateursystems fand nach 11 Wochen statt.
Ergebnis: Nach Entfernung der temporären Transfixation mittels K-Drähten und Halosystem nach 11 Wochen sowie nach dem Abtrainieren der Halskrawatte zeigte sich ein gutes funktionelles Ergebnis im Bereich der HWS mit einer nahezu freien Beweglichkeit der HWS und subjektiv nur geringen Restbeschwerden.
Diskussion:Komplexe extern nicht redressierbare Verletzungen der oberen HWS machen eine occipito-zervikale Fusion oder Fixation von C 1/2 notwendig. Die temporäre durch den Halo-Fixateur geschützte percutane Magerl-Fixation durch K-Drähte kann nach ca. 3 Monaten aufgehoben werden. Es ist ein eindeutig besseres funktionelles Ergebnis im Bereich der HWS festzustellen. Gerade bei jungen Patienten kann eine temporäre Fusion deutliche Vorteile bieten, da nur eine geringe funktionelle Einschränkung sowie Schmerzfreiheit zu erwarten sind.