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Fallbericht einer Arachnoidalzyste als seltene Ursache von Kniebeugekontrakturen
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Published: | September 28, 2006 |
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Fragestellung: Kniebeugekontrakturen im Kindes- und Jugendalter legen die Diagnose einer neurologischen Erkrankung nahe. Die Lendenstrecksteife, die in der Regel ein ernst zu nehmendes Symptom einer krankhaften Veränderung der kindlichen Wirbelsäule darstellt, ging in unserem Fall mit einer massiven Verkürzung der ischiokruralen Muskulatur einher, die sich in ausgeprägten Kniebeugekontrakturen manifestierte. Am folgenden Beispiel soll diese Kasuistik aufgezeigt und insbesondere auf die Bedeutung der gründlichen körperlichen Untersuchung des Heranwachsenden hingewiesen werden.
Methode/Material: Ein 15-jähriger anderweitig gesunder junger Mann wurde in unserer Sprechstunde aufgrund von Kniebeugekontrakturen unklarer Genese vorgestellt. Es erfolgte bereits eine umfangreiche neurologische Diagnostik, die nach Fehlen eines entsprechenden morphologischen Korrelats in der Empfehlung einer psychosomatischen Behandlung resultierte.
Unser Patient wies bei der Erstuntersuchung ausgeprägte Knie- und Hüftbeugekontrakturen sowie eine deutliche Kyphose der Lendenwirbelsäule mit Lendenstrecksteife auf. Im Rahmen der kernspintomografischen Untersuchung wurde eine Arachnoidalzyste bei T12/L1 dargestellt. Eine neurologische Erkrankung konnte ausgeschlossen werden. Nach neurochirurgischer Exzision der Arachnoidalzyste kam es trotz umfangreicher krankengymnastischer Behandlung im weiteren Verlauf lediglich zu einer marginalen Verbesserung der Streckfähigkeit beider Kniegelenke.
Diskussion: Anhand des aufgeführten Falles soll eine seltene Ursache von Kniebeugekontrakturen dargestellt werden. Neben neurologischen Erkrankungen, die mit einem Ungleichgewicht des Muskeltonus einhergehen und so zu Kontrakturen führen, sind hierbei auch krankhafte Veränderungen der Wirbelsäule und dabei insbesondere tumoröse Raumforderungen als zugrunde liegend in Erwägung zu ziehen, für die das Symptom der Lendenstrecksteife hinweisend ist.