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Keramik-Keramik-Paarungen im Luxationstest
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Published: | September 28, 2006 |
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Fragestellung: In Deutschland werden zur Zeit ca. 10-15% der Patienten bei der Implantation eines künstlichen Hüftgelenks mit Keramik-Keramik-Paarungen versorgt. Die Keramikimplantate bestehen dabei meist aus Aluminiumoxid. Bei postoperativen Luxationen zeigen die üblichen Keramikinlays der modularen Pfannen eine hohe Affinität für Kanten- und Randschädigungen.
Methode: Im Rahmen eines Luxationstests (PI-3:1997-07, Endolab GmbH, Thansau) wurde das Luxationsverhalten von keramischen Gleitpaarungen untersucht. Beurteilt wurde die Schädigung der Artikulationsoberflächen bei fortdauernder Luxation über 1000 Zyklen. Es wurden je drei Keramikpaarungen aus drei Materialien getestet. Dies waren die Eigenpaarung aus Aluminiumoxid als auch zwei neue zirkonhaltige Dispersionskeramiken - ZTA (Zirconia Toughened Alumina) und ATZ (Alumina Toughened Zirconia).
Ergebnisse: Bei der Aluminiumoxidpaarung war nach einigen hundert Luxationszyklen eine Aufrauung der Oberflächenpolitur nachweisbar. Abriebmengen und Kantenbelastung des Keramikinlays stiegen an. Ein ähnliches Verhalten konnte für die Dispersionskeramik ZTA beobachtet werden, die Schädigung setzte jedoch erst ca. 200 Zyklen später ein. Für die zirkonoxidreiche Keramik ATZ konnte keine Oberflächenschädigung nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Die Untersuchungen zeigten, dass durch den Einsatz der neuen Dispersionskeramiken die Gefahr der Schädigung der Keramikimplantate bei Hart-Hart-Paarungen im Fall postoperativer rezidivierender Luxationen gesenkt werden kann. Dabei besitzt die Dispersionskeramik ATZ das höchste Zuverlässigkeitspotential.