Article
Nachbehandlung bei Latissimus dorsi Sehnentransfer
Search Medline for
Authors
Published: | September 28, 2006 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Der Latissimus dorsi Sehnentransfer ist ein anerkanntes operatives Verfahren bei großen nicht mehr zu rekonstruierenden postero–superioren Rotatorenmanschettenrupturen ohne Defektarthropathie. Neben der operativen Technik kommt der Nachbehandlung eine entscheidende Bedeutung zu. Dabei ist eine enge Kooperation zwischen Operateur, Orthopädietechnik, Physiotherapie und physikalischer Therapie unverzichtbar.
Methodik: In einer prospektiven klinischen Anwendungsstudie mit einer Patientenanzahl zur NU von 62, in einem OP-Zeitraum von 2002 bis 6/2005, mit einem follow up von Ø 17 Mon. (6-43 Mon.), einem Alter von Ø 61,25 J. (41-81 J.), einer Geschlechtsverteilung von m=37, w=25, haben wir ein Schema zur Nachbehandlung bei Latissimus dorsi Sehnentransfer entwickelt.
Ergebnisse: Schema der Nachbehandlung: 1.-6. Woche: Lagerung auf Armabduktions-Orthese, assistives Bewegen, ABD/ADD frei/45/0, AR/IR frei/30-0/0, keine Ext/Flex. Kryotherapie, Resorptionsförderung, funktionelle Weichteilbehandlung, Wiederherstellung der Muskelbalance, Haltungsschulung, Activity of daily living, Narbenbehandlung nach Abschluss der Wundheilung und Anleitung Eigenübungsprogramm. 7.-12. Woche: Übergang zu aktivem Bewegen, freies Bewegungsausmaß, Abtrainieren der Schiene, PNF ohne Widerstand, Innervationsschulung, Uminnervierung des M. latissimus dorsi z.B. über „Oberkellner-Übung“ und Biofeedback. Ab 13. Woche: Beginn Widerstandsbeübung, freies Bewegungsausmaß.
Schlussfolgerung: Die Nachbehandlung bei Latissimus dorsi Sehnentransfer ist komplex, zeitaufwendig und setzt eine hohe Patientencompliance voraus. Unsere Erfahrung mit dem genannten Nachbehandlungsschema zeigt, dass eine strukturierte Nachbehandlung für mindestens 6 – 12 Monate postoperativ trotz Kostendruck im öffentlichen Gesundheitswesen unverzichtbar ist und das funktionelle outcome der Patienten wesentlich verbessern kann.