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Joint German Congress of Orthopaedics and Trauma Surgery

02. - 06.10.2006, Berlin

DHEA-induzierte Modulation des Überlebens und zellulärer Immunfuntkionen während Sepsis in Abhängigkeit vom Applikationsweg und - zeitpunkt

Meeting Abstract

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  • R. Oberbeck - Universitätsklinikum Essen, Klinik f. Unfallchirurgie, Essen, Germany
  • H. Deckert - Universitätsklinikum Essen, Klinik f. Unfallchirurgie, Essen, Germany
  • D.D. Schmitz - Universitätsklinikum Essen, Klinik f. Unfallchirurgie, Essen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocE.7.4-429

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgu2006/06dgu0178.shtml

Published: September 28, 2006

© 2006 Oberbeck et al.
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Einleitung: Der immunomodulatorische Effekt des Steroidhormons Dehydroepiandrosteron sowie dessen benefitärer Effekt auf das Überleben während einer Sepsis wurden mehrfach im Tiermodell demonstriert. Da es sich hierbei um Modelle handelt, bei denen DHEA vor der Induktion der Sepsis appliziert wurde, ist bisher unklar, welchen Einfluss der Applikationszeitpunkt (vor vs. nach Induktion der Sepsis) auf die beschriebene Wirkung von DHEA hat. Darüber hinaus wurde auch der Einfluss des Applikationsweges (subkutan vs. intraperitoneal) bisher nicht gezielt untersucht, obwohl auch dies die Wirkung von DHEA während Sepsis zu beeinflussen scheint.

Methoden: Eingesetzt wurden männliche NMRI Mäuse. Eine Sepsis wurde durch das Modell der zökalen Punktion (CLP) induziert, in den schein-operierten Tieren erfolgte eine alleinige Laparotomie (LAP). Untersucht wurden septische Tiere (n=16/Gruppe, insgesamt 5 Gruppen), denen entweder kein DHEA verabreicht wurde oder die DHEA (30mg/kg KG) entweder 30 Min vor (DHEA prä-CLP) oder 8 h nach (DHEA post-CLP) Induktion der Sepis subkutan (sc) oder intraperitoneal (ip) appliziert bekamen. Als Kontrolle dienten unbehandelte und DHEA-behandelte scheinoperierte Tiere (LAP; DHEA prä-LAP sc / ip; DHEA post-LAP sc / ip, n=8/Gruppe, insgesamt 5 Gruppen). Es erfolgte ein Monitoring des Überlebens und nach 48h eine Bestimmung der Splenozytenproliferation/ u. apoptose, sowie der Freisetzung von IL-2, IL-6 und TNF-α.

Ergebnisse: Im Gegensatz zur ip Gabe führte die sc-Gabe von DHEA zu einer signifkanten Reduktion der Sepsis-induzierten Mortalität. Hierbei hatte der Applikationszeitpunkt keinen Einfluss auf diesen Effekt. Die Messung der splenozytären Proliferations- und Apoptoserate zeigten begleitend hierzu eine drastische Reduktion der splenozytären Apoptoserate und eine Normalisierung der Splenozytenproliferation in den subkutan mit DHEA behandelten septischen Mäusen. Dieser Effekt war in den Mäusen mit intraperitonealer DHEA-Gabe nicht nachweisbar.

Schlussfolgerung: Die Gabe von DHEA führt im murinen Modell der Sepsis nach sc-, nicht jedoch nach ip- Applikation zu einer signifikanten Senkung der Mortalität und einer Modulation zellulärer Immunfunktionen. Im Hinblick auf die bisher zur Verfügung stehenden Vorbehandlungsmodelle (Applikation vor dem Beginn der Sepsis) lässt sich dieser Effekt auch bei einem dem klinischen Alltag besser entsprechenden Zeitpunkt mit Applikation nach dem Auftreten septischer Symptome nachweisen.