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Osteoporotische Veränderungen des humanen distalen Radius als Ursache komplexer Frakturtypen
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Published: | September 28, 2006 |
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Fragestellung: In einem experimentellen Ansatz sollte unterucht werden, ob eine mögliche Korrelation zwischen der Knochenmorphologie und den Frakturtypen des humanen distalen Radius besteht.
Methoden: Zunächst wurden 60 humane distale Radii, von gerichtsmedizinischen Obduktionsfällen, alters- und geschlechtsabhängig kochenmorphologisch analysiert. Dabei wurden radiologische Techniken (Kontaktradiographie und pqCT) sowie histlogische Verfahren angewandt. Anschließend führten wir eine retrospektive Datenerhebung von 1100 Patienten der eigenen Klink durch, die mit einer distalen Radiusfraktur behandelt wurden. Die vorliegenden Frakturen wurde u.a. nach der AO-Klassifikation entsprechend ihrem Schweregrad eingeteilt. Abschließend erfolgte eine geschlechts- und altersabhängige Korrelation der knochenmorphologischen Ergebnisse mit den AO-Frakturtypen.
Ergebnisse: Ältere Frauen (>65 Jahre) weisen deuliche osteoporotische Veränderungen auf, die mit einer signifikant erhöhten Inzidenz von komplexen distalen Radiusfrakturen (AO 23.A3 u. C3) korreliert. Jüngere Patienten, mit normaler Knochenmorphologie, weisen hingegen alle AO-Frakturtypen ohne besondere Präferenz auf. Die bei Frauen im Altersverlauf beschriebenen osteoporotischen Veränderungen am distalen humanen Radius, konnten von uns erstmals histologisch dargestellt werden.
Zusammenfassung: Die erhobenen Ergebnisse verdeutlichen die Bedeutung einer suffizienten Osteoporosetherapie und –prävention. Der Unfallchirurg ist häufig der erste Arzt, der bei bereits eingetretener Fraktur eine Osteoporose diagnostiziert. Bei entsprechend eingeleiteter Therapie können dann Folgefrakturen suffizient vermieden werden.