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Spontanheilung von "partial-thickness"- Knorpeldefekten am Schafskniegelenk
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Das Ziel dieser Untersuchung bestand in der Charakterisierung des Regeneratgewebes von 4-mm "partial-thickness"- Knorpeldefekten an Kniegelenken des Suffolk-Schafs.
Methoden
Mit einer Präzisionstanze wurden kreisrunde partial-thickness Knorpeldefekte mit einem Durchmesser von 4-mm an der rechten medialen Femurkondyle bei 8 erwachsenen, weiblichen Suffolk-Schafen angelegt. Die unbehandelten Defekte wurden der spontanen Heilung überlassen. Die Beurteilung der Regenerate erfolgte makroskopisch, histologisch und kernspintomografisch. Die Stabilität des Regeneratgewebes und des Knorpels um den Defekt herum erfolgte mit dem Artscan 200 Indentationsgerät.
Ergebnisse
Die Knorpeldefekte verheilten nicht. Der mittlere Wert des Brittberg Score betrug 5,1 und 2,4 Punkte nach 6 und 12 Monaten. Die relative Stabilität des Knorpels um den Defekt herum betrug im Vergleich zum Knorpel der medialen Kondyle des kontralateralen Kniegelenks 60% und 51% nach 6 und 12 Monaten. Im ICRS Score wurde jeweils die niedrigste mögliche Punktzahl in der Kategorie I: Oberfläche, II: Matrix, III: Zellverteilung, IV: Zellvitalität und VI: Knorpelmineralisation vergeben. Histologisch zeigte sich eine Deformierung und Ausdünnung des Knorpelbelags am Rand der Defekte. Alle Defekte waren lediglich teilweise mit einer dünnen Bindegewebsschicht bedeckt.
Schlussfolgerungen
"Partial-thickness-Defekte" mit einem Durchmesser von 4mm in der medialen Kondyle des Kniegelenkes von Suffolk-Schafen heilen nicht spontan. Es werden vielmehr progressive degenerative Veränderungen ausgelöst, die zu einem Kollaps des Knorpels führen, der den Defekt umgibt.