Article
Messung des Knochenumbaus nach Hüft-TEP: Prospektive 5 Jahres Daten
Search Medline for
Authors
Published: | October 19, 2004 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Die knöcherne Reaktion nach Einbau eines femoralen Schaftes ist ein die Standzeit des Implantates mitbestimmender Cofaktor. Es wird versucht, diesen Effekt mit Computermodellen vorherzusagen, deren Zuverlässigkeit unsicher ist. Ziel der vorliegenden Studie ist die Gewinnung von standzeitabhängigen 3D CT-Dichtewerte nach Protheseneinbau in vivo.
Methoden
Zwischen 1996 und 1997 wurden 7 Patientinnen einseitig mit einem zementierten Titan-Hüftschaft versorgt (Marburg System; Sulzer). Spiral-CTs wurden postop., 3, 6, 12, 24 und 60 Monate nach der Op im Rahmen eines prospektiven Studiendesigns angefertigt. Schichtdicke 2 mm mit Messung der Hounsfield Werte (HU). Die nichtop. kontralaterale Seite diente jeweils als Kontrolle.
Ergebnisse
Datensätze von ca. 100 000 Knochenvoxel pro Femur wurden gewonnen. Die größten Dichteänderungen wurden innerhalb des ersten Jahres beobachtet mit einem Verlust von 100 - 150 HU (ca. 10 %) an der op. Seite bis zur Prothesenspitze. Nach 5 Jahren erhöht sich der Dichteverlust auf 20-25 % mit umschriebenen Zystenbildungen und Rarefizierungen. Die stärksten Dichteabfälle fanden sich in den Gruen Zonen 2 und 3.
Schlussfolgerungen
Die Studie legt eine umfangreiche Datenquelle von prospektiv gemessenen, volumenorientierten CT-Dichteänderungen vor. Über die Änderung des CT-Schwächungskoeffizienten wird Knochenumbau nach Prothesenimplantation quantifiziert. Er ist besonders stark innerhalb des ersten Jahres nach Protheneinbau. Die Datensammlung ist in dieser Form einzigartig, geht über 2D DEXA Messungen hinaus und wird zur Validierung von zeitabhängigen Knochenumbau Computersimulationen benötigt.