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Die Schulterluxation beim Neugeborenen
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Für die Behandlung der seltenen Schulterluxation bei Neugeborenen gibt es kein einheitliches Therapiekonzept.
Methoden
Diese retrospektive Studie über einen Zeitraum von 27 Jahren erfasst 9 Patienten mit 12 Schulterluxationen, deren Alter, Geburtsvorgang, Bewegungsumfang, Diagnostik, Therapie, Dauer, Nachbehandlung und Langzeitverlauf.
Ergebnisse
Bei 6 Patienten wurden 8 Schulterluxationen und bei 3 Patienten 4 Subluxationen festgestellt. Die Diagnose wurde durchschnittlich im Alter von 22 Tagen bei gleicher Geschlechtsverteilung gestellt. Die Verteilung war seitengleich, 9 waren vordere, 3 hintere Luxationen. 7 Säuglinge wurden spontan geboren, je 1 Patient mit Vakuumextraktion und Sectio. 2 litten an einer infantilen Zerebralparese, 3 an einer brachialen Plexusläsion, einer an einer Myopathie und transversalen Fehlbildung. 8 Schulterluxationen wurden konservativ mit stabilisierender Krankengymnastik behandelt oder in einem Thoraxabduktionsgips ruhiggestellt und dann krankengymnastisch beübt. Nach ungenügendem Erfolg einer konservativen Therapie wurde bei einer dorsalen Luxation eine Operation durchgeführt. Nach einem Nachuntersuchungszeitraum von durchschnittlich 19 Jahren (Maximum: 37 Jahre, Minimum: 3 Jahre) empfanden alle Patienten die Beweglichkeit als alltagstauglich.
Schlussfolgerungen
Bei Luxationen ohne neurologisches oder muskuläres Defizit empfehlen wir ein konservatives Vorgehen.