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Verteilungsmuster enkapsulierter Mechanorezeptoren im Bereich der Fußsohle des Menschen
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Ziel dieser Untersuchung war die Erstellung eines mikro- und makroskopischen Verteilungsmusters der enkapsulierten Nervenrezeptoren in der menschlichen Fußsohle.
Methoden
Zwei menschliche Fußsohlen (16 u. 71 Jahre) wurden histologisch untersucht. Jeweils eine Schnittserie wurde mit Hämatoxylin/Eosin, die andere mit einem immunhistochemischen Verfahren mit S100-AK als Primärantikörper angefärbt. Der Schnittabstand betrug 1mm.
Ergebnisse
1. Für die Meissner Korpuskel ergab sich eine steigende Rezeptordichte (RD) vom Rückfuß in Richtung Vorfuß. Die höchste RD ergab sich für den Zehenbereich. Im Mittel- und Vorfußbereich zeigte sich lateral eine höhere RD als medial.
2. Für die paciniformen Korpuskel ergab sich eine steigende RD vom Rückfuß in Richtung Vorfuß. Die höchste RD konnte hier im Bereich des Fußballens nachgewiesen werden. Rezeptorhäufung im Ansatzbereich der Plantarfascie, des M. tib. post. und des M. flex. hall. long..
3. Im gesamten Bereich der Fußsohle konnten weder ruffiniforme noch golgiforme Nervenendigungen nachgewiesen werden.
Schlussfolgerungen
Die Verteilungsmuster der Rezeptoren entsprechen dem physiologischen Abroll- und Abdruckvorgang des menschlichen Fußes, wobei Areale mit hoher Belastung niedrigere RD aufweisen als Areale mit geringerer mechanischer Beanspruchung. Es ist davon auszugehen, dass der Vorfußbereich mit hoher RD wichtige mechanozeptive Informationen während des Gangzyklus liefert, ähnlich der dynamischen Druckverteilung. Es ist anzunehmen, dass die Koordination des Gehens und des Laufens wesentlich auf diesen Informationen beruht.