Article
Procalcitonin (PCT): ein relevanter Entzündungsparameter in der orthopädischen Chirurgie?
Search Medline for
Authors
Published: | October 19, 2004 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Bei postoperativem Anstieg des C-reaktiven Proteins (CRP) nach orthopädischen Eingriffen ist die Differenzierung zwischen einer akuten Wundinfektion und einer von der Operation unabhängigen CRP Erhöhung, z.B. durch virale Infektionen, nicht immer möglich. Die Bestimmung des Entzündungsparameters Procalcitonin (PCT) könnte eine solche Differenzierung laborchemisch möglich machen.
Methoden
Prospektive Studie: Bestimmung der prae und postoperativen CRP- und PCT-Plasmaspiegel (LUMItest, Brahms Diagnostika) bei 30 Patienten mit regelrechtem postoperativen Verlauf (10 x Hüft-TEP, 10 x Knie-TEP, 10 x Spondylodese). Danach Messung dieser Parameter bei 10 Patienten mit postoperativen septischen Komplikationen oder septischen Krankheitsbildern (Fieber, Leukozytose, positiver Keimnachweis, dtl. CRP Erhöhung) vor und nach operativer Revision bzw. Beginn einer antibiotischen Therapie.
Ergebnisse
Maximale Plasmakonzentration des CRP am 2. post Op Tag: H-TEP: 145 mg/l (117-201 mg/l), K-TEP 175 mg/l (134–237 mg/l), Spondylodese 168 mg/l (128-211 mg/l). PCT Werte lagen im Normbereich: 0,2–0,4 ng/ml. Kollektiv septische Komplikationen: CRP Werte 35-155 mg /l , PCT Plasmaspiegel ebenfalls im Normbereich: 0,3–0,4 ng/ml.
Schlussfolgerungen
Die Bestimmung von PCT Plasmaspiegeln erlaubt keine Differenzierung von postoperativen Infektionen in der orthopädischen Chirurgie, da selbst bei septischen Komplikationen mit systemischer Manifestation keine erhöhten PCT Werte festgestellt werden konnten. Ob das inzwischen verfügbare supersensitive Testverfahren die Aussagekraft verbessert, muss durch weitere Studien evaluiert werden.