Article
Der totale Tibiaersatz mit Rekonstruktion des Sprung- und Kniegelenkes bei einem Ewing-Sarkom Patienten
Search Medline for
Authors
Published: | October 19, 2004 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Ein 32-jähriger Patient wurde aufgrund einer bioptisch nachgewiesenen Osteomyelitis der Tibia behandelt. Die gesamte Tibia wurde aufgebohrt und eine Gentamycinkette eingelegt. Bei anhaltender Beschwerdesymptomatik und neu aufgetretender Weichteilkomponente wurde eine Re-biopsie mit Nachweis eines Ewing Sarkoms durchgeführt.
Methoden
Unter Berücksichtigung der Kontamination der gesamten Tibia wurde eine weite, proximal und distal intraartikulaere, totale Tibiaresektion durchgeführt. Der enstandene Defekt wurde mit einer Modularen Tumorendoprothese (Total Tibia- Mutars - System, Fa. Implantcast) rekonstruiert. Hierbei wurde erstmals eine Taluskomponente verwendet, die transtalar-transcalcanear mit einem Schaft verankert wurde. Dies sollte eine frühzeitige Lockerung aufgrund der hohen Rotationskraefte vermeiden. Unter Verwendung des Trevira-Anbindungschlauches konnte ein stabiles Rotating-OSG rekonstruiert werden. Zur Weichteildeckung wurde ein medialer und lateraler Gastrocnemiusschwenklappen nach ventral geschwenkt.
Ergebnisse
6 Monate nach Implantation konnte der Patient die Extremitaet voll ohne Orthese belasten mit einem leichten Hinken. Gemaess dem MSTS-Score erreichte der Patient 24 von 30 Punkten (Schmerz 4/5, Funktion 4/5, Zufriedenheit 5/5, Hilfsmittel 4/5, Gehstrecke 4/5, Gangbild 3/5). Die Beweglichkeit des Kniegelenkes betrug Ex./Flex 0-5-75° und die Beweglichkeit des OSG Ex./Flex. 5-0-20°
Schlussfolgerungen
18 Monate postoperativ hat der Patient von dem Eingriff deutlich profitiert. Ein totaler Tibiaersatz ist mit guten funktionellen Ergebnissen moeglich.