Article
Inferiore Glenoiderosion nach Deltaprothesenimplantation
Search Medline for
Authors
Published: | October 19, 2004 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Inwieweit es bei der zunehmend implantierten inversen Prothese Delta3® im selben Ausmaß zu Glenoidproblemen wie bei früheren inversen Prothesen kommt, wird diskutiert.
Methoden
Bei 80 Pt. mit mehr als 24 Mon. nach Delta3®-Prothesenimplantation wurden die postoperativen Röntgenaufnahmen hinsichtlich inferiorer Glenoiderosionen oder Lockerungszeichen der Glenoidkomponente im zeitlichen Verlauf analysiert.
Das Ausmaß der Erosion wurde in 5 Schweregrade eingeteilt. Die Glenoidposition wurde dreidimensional radiologisch vermessen.
Ergebnisse
Bei einem Teil der Pt. ließen sich bereits 1-3 Monate postop. erosive Veränderungen und/oder osteophytäre Ausziehungen im Bereich des inferioren Glenoidpols feststellen. Diese Veränderungen waren nur bei einem Teil dieser Patienten progredient. In 2 Fallen traten sehr früh klinische Symptome mit Ergussbildung und Reizuständen mit dem histologischen Nachweis auf PE-Abriebpartikel und einer PE-induzierte Synovialitis auf. Die entnommenen PE-Inlays zeigten sich Spuren vermehrten inferioren PE-Abriebs. In weiteren 3 Fällen trat dies bei progredienter Glenoiderosion erst nach mehreren Jahren auf. Nur in einem Fall 3 Jahre postop eine aseptische Lockerung beobachtet werden. In keinem Fall zeigten sich trotz Vorliegen fortgeschrittener inferiorer Glenoiderosion indirekte Zeichen einer Glenoidlockerung.
Schlussfolgerungen
Das Delta3®-Prothesendesign provoziert in der Adduktionsposition des Armes einen erhöhten Anpressdruck gegen den inferioren Glenoidpol und führt hierdurch zu mechanisch bedingter Knochenerosion und/oder zum vorzeitigem PE-Verschleiß.