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Lokale Überempfindlichkeit bei Hüftendoprothesen mit Metall/Metall Gelenk
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Wegen geringen Materialabriebs sind Metall/Metall Gelenke aus CoCrMo-Legierung bei Hüftendoprothesen eine Alternative zu den herkömmlichen Material Paarungen. Nur etwa 0,15 - 0,30% der wieder eingeführten Ganzmetallgelenke bedurften bisher einer Revision, vor allem wegen Persistenz oder frühem Wiederauftreten von Beschwerden, Bursa- und Ergussbildung im Hüftgelenk und wegen der Entwicklung von Osteolysen.
Methoden
Es wurden periprothetische Gewebe histologisch untersucht, die bei über 100 Revisionsoperationen von Metall/Metall Gelenken verschiedener Hersteller entnommen werden konnten.
Ergebnisse
Es fanden sich diffuse und herdförmig-perivaskuläre Infiltrate von Lymphozyten und Plasmazellen, -High Endothelial Venules-, Fibrinexsudate und granulomartige Ansammlungen von Makrophagen mit tropfenförmigen Einschlüssen. Dabei handelt sich jedoch nicht um eine eigentliche Fremdkörperreaktion, da nur sehr wenig, oder keine Metallpartikel im Gewebe anzutreffen sind. Es liegt vielmehr eine lymphozytär dominierte immunologische Abwehrreaktion, wahrscheinlich auf Bestandteile der CoCrMo-Legierung der Metall/Metall Gelenke vor. Differentialdiagnostisch ist ein bakterieller Infekt auszuschließen.
Schlussfolgerungen
Bei Hüftendoprothesen mit Metall/Metall Gelenken aus CoCrMo-Legierung kann in seltenen Fällen eine lokale Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Vor Einsetzen eines Metall/Metall-Gelenkes sollte deshalb der Patient auf diese mögliche Komplikation hingewiesen und im Falle eines begründeten Verdachtes ein frühzeitiger Austausch des Metall/Metall Gelenkes gegen eine andere Materialkombination durchgeführt werden.