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Einschränkungen der Lebensqualität nach Hüftendoprothesenimplantation
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Ergibt sich durch den Einsatz von Fragebögen zur Lebensqualität (SF 36) in Ergänzung zu parametrischen Befunden nach Endoprothesen Implantation eine präzisere Einschätzung des allgemeinen Gesundheitszustandes?
Methoden
Der SF 36 ist ein Standardinstrument zur krankheitsübergreifenden Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. 101 Patienten mit 121 operierten Hüftgelenken konnten bei einer durchschnittlichen Nachuntersuchungszeit von 11,8 (8,4-14,9) Jahren untersucht werden. Das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Operation betrug 59 (24,3-73,2) Jahre. Der Harris-Hip Score (HHS) betrug zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung 88,3 (33,7-100) Punkte.
Ergebnisse
Während in der Altersgruppe der über 60-jährigen Patienten keine Einschränkung der Lebensqualität bestand (p>0,05), war die altersbezogene physische Lebensqualität der unter 60-jährigen Hüftprothesenträger signifikant reduziert (p<0,01). Die psychische Lebensqualität des Studienkollektives war hingegen gegenüber dem Normkollektiv nicht different (p=0,38). Während Korrelationsanalysen einen positiven Einfluß zwischen dem HHS zur körperlichen Summenskala aufzeigen (p<0,01), wird die psychische Lebensqualität durch den HHS (p=0,14) nicht beeinflußt. Die Nachuntersuchungszeit, Geschlecht und Body-Mass Index zeigten keinen Einfluß auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität (p>0,05).
Schlussfolgerungen
Der SF 36 kann Aussagen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität nach Hüftprothesenimplantation präzisieren. Die dargestellten Ergebnisse zeigen, dass die Gesundheitswahrnehmung der operierten Patienten nicht zwangsläufig reduziert sein muß.